Hernien
Hernieneingriffe gehören zu den häufigsten Operationen, welche in der Schweiz durchgeführt werden. Bei Leistenhernien ist die minimal-invasive Chirurgie heute Goldstandard.
In der Hernienchirurgie behandeln wir Lücken in der Bauchwand und in den Leisten. Die Lücken können angeboren sein oder sich mit der Zeit bilden. Auch nach Operationen können sich im Bereich der Narben sogenannte Narbenhernien bilden. Durch diese Lücken können Teile der Bauchorgane bis unter die Haut hervortreten. Unbehandelt werden Hernien mit der Zeit immer grösser. Eine operative Therapie ist daher sinnvoll.
Wir bieten in der Swiss1Chirurgie die Behandlung sämtlicher Hernien an. Wenn immer möglich, operieren wir in minimal-invasiver Operationstechnik.
Welche Hernien sind häufig?

1 Bauchwandbruch
Die Epigastrische Hernie kommt durch eine Schwachstelle in der Bauchwand zustande. Sie kann in jedem Alter auftreten. Meist liegt sie in der Mittellinie des Oberbauchs. Die Gefahr einer Einklemmung ist bei einer epigastrischen Hernie relativ gross, eine Operation daher meistens sinnvoll.
2 Nabelbruch
Ein Nabelbruch (Umbilikalhernie) kommt durch eine nicht vollständig verschlossene Bauchdecke auf Höhe des Nabels zustande. Häufig ist diese Lücke angeboren. Bei Säuglingen kann sich der Bruch von alleine wieder verschliessen. Bei Erwachsenen sollte er bei Auftreten von Symptomen oder bei einer Grössenzunahme behandelt werden.
3 Narbenhernie
Narbenhernien können nach einer Operation im Bauchraum entstehen. Nach Operationen mit einem grossen Bauchschnitt sind sie sehr häufig, sie können aber auch nach einer minimal-invasiven Operation auftreten. Ob sie operiert werden müssen, hängt von der Grösse und den Symptomen ab. Auf jeden Fall sollte eine Narbenhernie aber von einem Chirurgen beurteilt werden.

4 Leistenbruch
Der Leistenbruch (Inguinalhernie) ist die häufigste Hernie überhaupt. Durch eine natürliche Schwachstelle in der Bauchwand kann sich das Bauchfell über dem Leistenband nach unten wölben und Eingeweide nach unten drängen. Männer sind viel häufiger betroffen als Frauen. Nicht immer machen Leistenbrüche Symptome. Trotzdem sollten sie immer operativ behandelt werden, da sie mit der Zeit sehr gross werden und sich Darm einklemmen kann.
Welche Symptome verursachen Hernien?
Hernien machen sich oft durch eine sichtbare Ausbuchtung/Schwellung bemerkbar. Es kann dabei zu Druck- oder Spannungsgefühlen kommen, insbesondere beim Heben von schweren Lasten. Seltener kommt es zu Einklemmung von Darm. Dann sind die Schmerzen extrem stark und eine Notfalloperation wird nötig, weil der eingeklemmte Darm absterben kann.
Welche diagnostischen Möglichkeiten gibt es?
Neben dem Arzt-Patienten-Gespräch ist die körperliche Untersuchung und eventuell eine radiologische Diagnostik notwendig. Dies kann je nach Fragestellung zwischen Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanzuntersuchung (MRI) variieren.
Wie wird operiert?
Grundüberlegung ist die Verstärkung der Bauchwand. Dies erfolgt mittels Einlage eines Kunststoffnetzes (Polypropylen), welches sich ins Gewebe integriert.
Der Goldstandard der Leistenhernienchirurgie ist die laparoskopische Operationsmethode genannt «Totale extraperitoneale Hernioplastik» (TEP). Dabei wird mit einer Kamera und zwei Arbeitsinstrumenten im Raum zwischen Muskulatur und Bauchfell ein Netz eingelegt.
Es sind nur drei kleine Schnitte am Bauch notwendig, entsprechend ist die Methode schonend und lässt eine rasche Rückkehr in den Alltag zu.
Gelegentlich müssen wir uns aufgrund spezieller Umstände (z.Bsp. wegen Voroperationen, grosser Skrotalhernie oder schwerer Nebenerkrankungen) zu einer offenen Operation nach Lichtenstein entscheiden; diese ist in Spinalanästhesie und theoretisch sogar in Lokalanästhesie möglich.
Bei Nabelbrüchen und epigastrischen Hernien entscheiden wir uns zwischen einer offenen und laparoskopischen Technik, je nach Grösse und Ursache der Hernie. Auch hier ist ab einer bestimmten Grösse eine Netzeinlage empfohlen um ein Wiederauftreten (Rezidiv) zu verhindern.
Narbenhernien müssen immer mittels Netzeinlage saniert werden. Das Risiko einer Rezidivhernie ist sonst zu gross.
Wie lange dauert der Spitalaufenthalt nach der Operation?
Einseitige Leistenhernien oder kleinere Nabelhernien werden grundsätzlich ambulant operiert. Das bedeutet, dass Sie nüchtern in die Klinik eintreten und selbentags nach der Operation nach Hause austreten können.
Die restlichen Hernienoperationen planen wir mit einem Aufenthalt von 2 Nächten bzw. bei grossen Bauchwandhernien 3-5 Nächten.