Darm: Kolorektale Chirurgie
Ein gesunder Darm ist die Grundlage unseres Wohlbefindens. Der Darm hat mehr Nervenzellen als das Rückenmark und wird als das zweite Gehirn des Menschen bezeichnet.
In der kolorektalen Chirurgie behandeln wir Erkrankungen des Dünndarmes, des Dickdarmes und des Enddarmes. Leider sind diese ziemlich verbreitet und können zum Teil schnell gefährlich werden. Es kommen Entzündungen, Tumore oder Funktionsstörungen vor. Oft sind die Erkrankungen sehr belastend. Das Team der Swiss1Chirurgie hat eine langjährige Erfahrung und hohe Fachkompetenz in diesem spannenden Gebiet. Wir bieten sämtliche Eingriffe an – einschliesslich hochspezialisierter Operationen, diese dürfen nur noch in wenigen Kliniken in der Schweiz durchgeführt werden dürfen.
Welche Darmerkrankungen sind häufig?
Divertikulitis
Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, sie befinden sich meist im unteren Teil des Dickdarmes, im Colon sigmoideum. Mit zunehmendem Alter sind Divertikel sehr häufig, sie kommen aber auch schon bei jüngeren Patienten vor. Divertikel sind meistens asymptomatisch und müssen nicht behandelt werden. Sie können sich aber entzünden, dann spricht man von einer Divertikulitis.
Eine Divertikulitis heilt oft ohne Therapie oder unter einigen Tagen Antibiotika wieder ab. Manchmal entwickelt sich aber eine komplizierte Entzündung mit Abszess oder Darmdurchbruch. Oft ist dann eine notfallmässige Operation nötig.
Auch wenn eine Divertikulitis immer wieder auftritt, sollte nach ein paar Schüben der befallene Darmabschnitt operativ entfernt werden.
Polypen und Darmkrebs
Polypen sind gutartige Tumore im Darm. Können sie während einer Darmspiegelung entfernt werden, braucht es keine weitere Therapie. Polypen können mit der Zeit zu bösartigen Tumoren wachsen, diese müssen dann operiert werden. Bei rechtzeitiger Diagnose sind die Heilungschancen durch eine Operation sehr gut.
Blinddarmentzündung
Eine der häufigsten Operationen am Darm ist die Entfernung des Blinddarmes. Eine sogenannte Appendizitis kann in jedem Alter vom Kleinkind bis zum Greis vorkommen. Typisch sind Schmerzen im rechten Unterbauch. Die Diagnose wird durch eine gute Untersuchung, eine Laborkontrolle sowie ein Ultraschall des Bauches gestellt. Die Operation sollte dann möglichst rasch stattfinden um eine Platzen des Blinddarmes zu vermeiden.
Durchfall oder Verstopfung
Beide Symptome sind sehr häufig und Ausdruck einer Störung der Darmfunktion. Dabei kann eine Infektion durch Bakterien oder Viren vorliegen. Auch Fehlernährung oder Unverträglichkeiten können ursächlich sein. Die Darmtätigkeit ist aber generell sehr unterschiedlich und von Mensch zu Mensch verschieden. Von einem Stuhlgang pro Woche bis zu 5 Stuhlgängen am Tag reicht die Bandbreite einer «normalen» Verdauung. Neben der bakteriellen Untersuchung des Stuhls ist oft eine Darmspiegelung sinnvoll. Eine Operation ist nur sehr selten nötig.
Wie wird am Darm operiert?
Wir operieren am Darm praktisch immer laparoskopisch, das heisst mittels Schlüssellochtechnik. Diese Methode ist schonender als eine offene Operation mit grossem Schnitt.
Bei gutartigen Erkrankungen wird der kranke Abschnitt des Darmes entfernt und die beiden Enden durch eine Naht wieder verschlossen. Bei bösartigen Tumoren müssen neben dem betroffenen Darmabschnitt auch die zuführenden Gefässe und Lymphbahnen entfernt werden, um alle Tumorzellen zu entfernen.
Bei Tumoren weit unten im Dickdarm (Mastdarm oder Rektum) muss manchmal vorübergehend ein künstlicher Darmausgang während einigen Wochen angelegt werden, um eine gute Heilung der Darmnaht zu ermöglichen.
Eine Operation am Dünn- oder Dickdarm dauert zwischen ½ bis 3 Stunden, der Spitalaufenthalt 3-6 Tage. Operationen am Enddarm dauern etwas länger.
Welche Symptome machen Darmerkrankungen?
Bei Entzündungen treten neben Bauchschmerzen oft ein allgemeines Krankheitsgefühl sowie Fieber, Durchfall oder Erbrechen auf.
Bei gut- und bösartigen Tumoren kann es zu Blut im Stuhl, Veränderungen des Stuhlganges oder zu Bauchkrämpfen und Erbrechen kommen. Oft treten aber bei Tumoren sehr lange keine Symptome auf.
Bei Funktionsstörungen kann es zu Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Stuhlentleerungsschwierigkeiten kommen.
Welche diagnostischen Möglichkeiten gibt es?
Am wichtigsten ist das ausführliche ärztliche Gespräch und die Untersuchung des Bauches sowie eine Laboruntersuchung des Blutes. Um Tumore oder bestimmte Entzündungen zu sehen, ist oft eine Darmspiegelung notwendig. Diese wird allen Menschen ab 50 Jahren auch ohne Symptome empfohlen, um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen.
Weitere Untersuchungen des Darmes sind der Ultraschall des Bauches, die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanzuntersuchung (MRI). Dort können Entzündungen, Divertikel oder auch Darmtumore erkannt werden.