Swiss1Chirurgie informiert Patienten und Endokrinologen

Neues Regelwerk für Übergewichtsoperationen

Ab dem 01. Januar 2021 ist es möglich, bereits ab einem BMI von 30+ bei gleichzeitig vorliegender Diabetes Typ 2 eine Übergewichtsoperation vornehmen zu lassen. Dabei gehört zu den Voraussetzungen, dass sich die Diabetes nicht mehr mit konventionellen Mitteln sicher einstellen lässt. Nur wenige Fachkliniken sind berechtigt, solche Operationen vorzunehmen. Dazu gehören auch die Praxen der Swiss1Chirurgie, die im Verbund der Helvetia Holding AG solche Eingriffe anbieten. Erfahren Sie mehr zur Entscheidung des BAG.

Übergewichtsoperationen ab 2021 schon ab BMI 30 mit Diabetes möglich

Übergewicht ist keine Sache, mit der sich spassen lässt. Das wissen alle Betroffenen ebenso gut wie wir als Fachmediziner. Seit Jahren beobachten die Experten der Swiss1Chirurgie die Entwicklung des Übergewichts in den modernen Industrieländern. Dabei wird immer deutlicher, dass der Anteil übergewichtiger Menschen immer grösser wird. Verbunden damit sind nicht nur die individuellen Einschränkungen und Beschwerden. Aus gesunden Gesellschaften werden durch ein Überangebot von Nahrung zu jeder Zeit an jedem Ort und ein entsprechend falsches Ernährungsverhalten schnell kranke Gesellschaften, deren Mangel vor allem der Überfluss ist.

Bislang haben sich die Krankenversicherungen und ärztlichen Organisationen gemeinsam mit der Politik in der Schweiz darauf verständigt, dass operative Eingriffe zur Gewichtsreduzierung erst ab einem BMI von 35 und höher möglich sind und entsprechend finanziert werden. Dabei wurde völlig ausser acht gelassen, dass ein BMI ab 35 schon ein enorm hoher Wert ist, der bereits mit zahlreichen Folgeerkrankungen und Beschwerden verbunden ist. Solche Begleiterkrankungen erschweren nicht nur das Leben der Patienten selbst, sondern sind oftmals auch ein deutliches Hemmnis in der Vorbereitung und Durchführung notwendiger Übergewichtsoperationen.

Ab 2021 liegt die Schwelle bei BMI 30

Entsprechend der Interventionen der Fachmediziner und einer genauen Beobachtung der Entwicklung hat sich die Politik gemeinsam mit der Medizin dafür entschieden, den Schwellenwert für bariatrische Eingriffe im Rahmen einer Übergewichtsoperation nunmehr auf einen BMI von 30 abzusenken, sofern die Patienten zugleich von Diabetes betroffen sind.

Diese längst überfällige Entscheidung kommt den Patienten zugute, die bislang trotz diagnostizierter Fettleibigkeit mit entsprechendem Beschwerdebild nicht in den Kreis der Patienten fiel, für die eine Übergewichtsoperation infrage kam.

Damit lassen sich vielfältige Leidensbilder, die eng mit dem Übergewicht im Zusammenhang stehen, viel zeitiger behandeln und auch notwendige und gewünschte operative Eingriffe vornehmen. Das wird sich nachhaltig auf die Lebensqualität der Menschen mit einem BMI ab 30 und Diabetes auswirken und schlussendlich auch den Anteil stark übergewichtiger Menschen mitsamt den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten senken.

Vorteile vor allem bei den Menschen

Die massgeblichen Vorteile dieser Entscheidung liegen jetzt vor allem bei den Menschen, die mit einem BMI ab 30 und Diabetes bereits deutlich von krankhaftem Übergewicht betroffen sind. Nunmehr kann der Leidensweg dieser Menschen deutlich abgekürzt werden. Das auch, weil es offensichtlich keinen Sinn macht, auf einen enorm hohen BMI von 35 und mehr zu warten, bis ein operativer Eingriff zur  Gewichtsreduktion vom Regelwerk her ermöglicht wird.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Entscheidung ist, dass sich das Ausmass des Übergewichts und der damit verbundenen Begleit- und Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arthrose deutlich einschränken lässt. Auch der psychische Leidensweg kann deutlich verkürzt werden und Patienten ab einem BMI von 30 mit Diabetes dürfen sich nunmehr in die Hände der erfahrenen Spezialisten für Übergewichtschirurgie begeben. Die Praxen der Swiss1Chirurgie gehören zu den medizinischen Fachkliniken, die ab dem 01.01.2021 berechtigt sind, operative Eingriffe zur Übergewichtsreduzierung bereits ab einem BMI von 30 mit Diabetes vorzunehmen.

Ermitteln Sie hier Ihren BMI und erfahren Sie, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie zum Kreis der möglichen Kandidaten für eine Übergewichtsoperation gehören.

ZUM BMI RECHNER

Darüber hinaus empfehlen wir allen stark übergewichtigen Personen, den Kontakt zu einer Praxis der Swiss1Chirurgie aufzunehmen. Damit gehen Sie den ersten Schritt in eine bessere, gesündere Zukunft im Jahr 2021 und nutzen die Möglichkeiten der modernen Medizin zur Verbesserung Ihres Lebens.

Hier Kontakt zur Swiss1Chirurgie aufnehmen.

IFSO 2019 Kongress in Madrid

Krankhaftes Übergewicht ist eine chronische Erkrankung

Nach London 2017 und Dubai 2018 fand in diesem Jahr der Weltkongress der Internationalen Föderation der Gesellschaften für Übergewichtschirurgie (IFSO) in der spanischen Hauptstadt Madrid statt.

Eines der Themen war die Stigmatisierung von übergewichtigen Patienten. Einigkeit in diesem Thema bestand darin, dass krankhaftes Übergewicht durchaus eine chronische Erkrankung ist und entsprechender Behandlung bedarf. Die Zeiten, in denen übergewichtige Patienten in der Öffentlichkeit verspottet, belächelt oder gar beschimpft werden, muss endlich vorbei sein. Mit der Übergewichtschirurgie steht auch dieser Patientengruppe eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungen und Eingriffe zur Verfügung, die diese Krankheit erfolgreich angehen und dauerhaft behandeln können.

Das war ein wichtiges Thema im Zusammentreffen der Spezialisten für bariatrische Chirurgie aus den Kantonen der Schweiz, die bei einem gemeinsamen Abendessen im Rahmen des Kongresses Gelegenheit hatten, sich zu diesem Thema auszutauschen.

 

Was ist der Sachstand?

In der Schweiz gibt es Primärzentren und Referenzzentren für die Übergewichtschirurgie. Während in einem Primärzentrum nur die Erst-Operation bei Patienten mit BMI 35-49 durchgeführt werden darf, können in einem Referenzzentrum Re-Eingriffe (neuerliche Korrekturoperationen) und sehr schwere Patienten (BMI grösser 50) operiert werden. Das ist eine Regelung, die es vielen Patienten schwer macht, eine kontinuierliche Behandlung zu durchlaufen, die letztlich von einem sichtbaren, spürbaren und zählbaren Erfolg auf Dauer begleitet wird.

Darauf hat die Swiss1Chirurgie gemeinsam mit der Klinik Beau-Site in Bern und mit der Praxis Espace Chirurgie in Biel reagiert. Die Übergewichtschirurgen in Biel führen die Erstoperationen in der Hirslanden Klinik Linde durch, die Re-Eingriffe mit Dr. Zehetner an der Klinik Beau-Site.  Allein in der Beau-Site Klinik in Bern werden 500 von den jährlich schweizweit 4‘500 operativen Eingriffen vorgenommen. Im Zentrum für Bariatrische Chirurgie in Bern (ZFBC) werden diese Patienten vorbetreut, von den Chirurgen der Swiss1Chirurgie operiert und dann wieder im ZFBC nachbetreut. Somit ist innerhalb des Hirslanden Verbundes mit der Swiss1chirurgie die grösste Expertise in der bariatrischen Chirurgie in der Schweiz und die höchste Patientensicherheit gewährleistet.

Was Patienten mit Problemen nach einem Eingriff in der Übergewichtschirurgie tun können

Hatten Sie schon eine Übergewichts-Operation, und werden nicht nachbetreut? Oder haben Sie nach der Operation wieder massiv Gewicht zugenommen, und wissen nicht wie weiter?

Lassen Sie sich von ihrem Hausarzt an einer unserer Standorte der Swiss1chirurgie in Bern, Solothurn oder Brig überweisen (www.swiss1chirurgie.ch), wir können Sie dann einerseits in unser Nachsorge-Programm im Zentrum für Bariatrische Chirurgie (www.zfbc.ch) aufnehmen, oder abklärenden Untersuchungen für eine eventuelle Korrektur-Operation zur neuerlichen Gewichtsabnahme veranlassen.

Natürlich standen im Zentrum des Weltkongresses auch die grossen Themen der Übergewichtschirurgie. Zu den Ergebnissen hier noch ein paar Stichpunkte:

  • Die häufigste Übergewichtsoperation weltweit ist der Schlauchmagen (Sleeve).
  • Das Magenband wird kaum mehr gemacht, unter 1% aller Übergewichtsoperationen.
  • Bei Patienten mit Reflux hat der Magenbypass Vorteile gegenüber dem Sleeve.
  • Bei stark übergewichtigen Patienten ist auch der OAGB (one loop anastomosis gastric bypass) eine mögliche Option.
  • Endoskopische Revisionen wie die Anastomosen-Einengung mit Apollo Overstitch werden häufiger angewendet, vor allem bei Dumping und neuerlicher Gewichtszunahme.

Mehr erfahren? Dann nehmen Sie doch einfach den Kontakt zu mir auf und lassen sich beraten, welche Möglichkeiten Sie bei der operativen Behandlung von Übergewicht und Refluxerkrankungen für Sie die erfolgversprechendsten sind.