Übergewicht und Sport
Krankhaftes Übergewicht? Adipositas? Geht hier noch Sport? Wie ist es nach einer Übergewichtsoperation?
Ariane und Tanja erzählen uns über ihren Weg vom Übergewicht zur Operation, die Vorteile und Nachteile, die Wichtigkeit der Nachsorge, und was sie jetzt sportlich machen.
World Obesity Day 2022 – Alle müssen handeln
Unter dem Motto „Everybody needs to act“ wird der World Obesity Day am 04. März 2022 der Start in ein neues Jahr im Einsatz gegen die weltweite Ausbreitung von Übergewicht als eine der bedrohlichsten Krankheiten überhaupt gestartet. Mittlerweile leiden weltweit gesehen mehr Menschen an Übergewicht, als an Hunger. Mit der Volkskrankheit Übergewicht sind eine Menge an persönlicher und gesamtgesellschaftlicher Leidensgeschichten und Schäden verbunden, als angenommen werden. Mehr zum World Obesity Day am 04. März 2022 und zu dem, was wir alle tun können, erfahren Sie im ausführlichen Beitrag der Swiss1Chirurgie.
Am 04. März ist der World Obesity Day – Werden wir alle aktiv!
Der unermüdliche Einsatz gegen Übergewicht ist eine weltweite, aber auch persönliche Aufgabe
Ja, mit „unermüdlicher Einsatz“ haben wir wohl eine etwas ungewöhnliche Wortwahl getroffen, aber das mit allen guten Gründen. Übergewicht ist eine exorbitant zunehmende Zivilisationskrankheit überall in der Welt. Mittlerweile sind weltweit mehr Menschen von Übergewicht und Adipositas betroffen, als andererseits Menschen an Hunger leiden. Und das mit allen Folgen für die individuelle Gesundheit, für die Gesellschaften und für die Entwicklung der Menschheit überhaupt.
Übergewicht als das Leiden unserer Zeit verstehen
Zum World Obesity Day am 04. März 2022 wollen wir das Augenmerk gezielt und ganz bewusst auf die Weltkrankheit Übergewicht lenken. Die Auswirkungen, die Übergewicht auf das persönliche Leben und faktisch alle Lebensbereiche und die Gesellschaft hat, sind mittlerweile fatal, werden aber viel zu selten und mit viel zu wenig Energie öffentlich kommuniziert.
Übergewicht macht das Leben wortwörtlich schwer, bedeutet umfangreiche Einschränkungen im persönlichen Leben, fügt wirtschaftlichen Schaden zu und belastet sowohl die Gesundheitssysteme als auch das ganz persönliche Leben. Vor allem die Häufigkeit und Intensität der Begleit- und Folgeerkrankungen im Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas werden immer deutlicher. Von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über psychische Probleme bis hin zum vorzeitigen Tod reicht eine Breite von Erscheinungen, die untrennbar mit Adipositas verbunden sind.
Erst dann, wenn wir Übergewicht als das Leiden unserer Zeit verstehen, werden wir auch in die Lage kommen, den weltweiten Kampf gegen das Übergewicht als Aufgabe für die Menschheit zu verstehen. Gutgemeinte Ratschläge, Willenserklärungen und der oftmals widerwillige Verzicht auf ein Zuviel reicht da nicht aus. Es ist an der Zeit, aktiv zu werden.
Alle müssen handeln
«Everybody needs to act» – Das ist das Motto des World Obesity Day 2022. Jeder muss handeln bedeutet aber auch, dass jetzt endlich alle aktiv werden müssen. Angesprochen dabei sind nicht nur die an Übergewicht leidenden Menschen selbst. Angesprochen sind auch die, die mittelbar oder unmittelbar an der weiteren Ausbreitung der Volkskrankheit Übergewicht beteiligt sind. Hier sprechen wir die Nahrungsmittelindustrie, den Handel, die Werbung und die Verbraucher genauso an wie die Politik, die Interessenverbände, die Gesellschaft als Ganzes.
Nur wenn wir verstehen, dass Übergewicht ein zentrales gesundheitliches und gesellschaftliches Problem ist, werden wir eine entsprechende Handlungsvielfalt und Aktivität erreichen können. Die Zeit der Erklärungen und des guten Willens ist vorbei. Wenn Übergewicht nicht schlussendlich zur Geissel der Menschheit werden soll, müssen wir jetzt alle und alle gemeinsam aktiv werden.
Was zu tun ist
In einer ganzen Reihe von Beiträgen hat sich die Swiss1Chirurgie und das Zentrum für Bariatrische Chirurgie gemeinsam mit ihren Partnern bislang zum Thema Übergewicht, den Risiken und den Behandlungsmöglichkeiten gewidmet. Dabei haben wir immer auch die Prävention in den Mittelpunkt gestellt. Was wir wissen ist: Worte allein reichen nicht aus.
Nun endlich kommt es auf das Handeln aller an. Betroffene, Ärzte, Wissenschaftler, Nahrungsmittelproduzenten, die Politik, Familien, Freunde und die ganze Gesellschaft sind gefragt, wenn die Bekämpfung des Übergewichts mit all seinen Folgeerscheinungen erfolgreich gelingen soll.
Dazu braucht es vor allem echter Aktivität, nicht nur der guten Worte und auch nicht nur am 04. März. Lassen Sie uns alle aber den 04. März 2022 zum Start einer weltweiten Bewegung gegen Übergewicht machen. Tragen Sie sich alle diesen Tag, als den Start-Tag in ein besseres und gesünderes Leben ein.
Unterstützen wir Betroffene damit, dass wir ihnen gut zuhören, sie in ihrer Problemlage wahrnehmen und verstehen. Hören wir auf, dicke Menschen zu stigmatisieren und als faul und als selbst schuld darzustellen. Beginnen wir damit, vor allem diesen Menschen aktive und nützliche Hilfen für den Alltag an die Hand zu geben. Dazu gehören im Ernstfall auch medizinische und psychologische Begleitungen, vor allem aber ein Mitnehmen in ein aktives und gesünderes Leben.
Besser leben muss nicht einfach nur Verzicht bedeuten. Mit zahlreichen Möglichkeiten und Aktivitäten können Privatpersonen, Vereine, Unternehmen und Freunde helfen, den übergewichtigen Menschen neue Perspektiven zu schaffen. Damit zeigen wir nicht nur, dass wir Übergewicht als Krankheit verstehen, sondern dass wir alle gemeinsam gewillt sind, dem Übergewicht den Kampf anzusagen.
Wir als Swiss1Chirurgie gemeinsam mit dem Zentrum für Bariatrische Chirurgie verstehen uns als Partner der Übergewichtigen und zugleich als Unterstützer all derer, die uns im Einsatz gegen das weltweite Übergewicht unterstützen. Dazu informieren und handeln wir nicht nur in unseren Praxen, sondern auch in einer Reihe von Vorträgen, in unseren Veröffentlichungen und vor allem in der direkten Arbeit mit den Menschen.
Der World Obesity Day am 04. März 2022 kann der Start in ein neues Verständnis von Übergewicht und dem Einsatz dagegen sein. Aber nur dann, wenn wir tatsächlich alle handeln. Weil jedes Leben ein lebenswertes Leben ist.
Die Swiss1Chirurgie wünscht allen ein gesundes neues Jahr
Diese Wünsche verbinden wir mit einer klaren Aufforderung: Umdenken in Fragen der eigenen Gesundheit und Lebensführung. Statt guter Vorsätze, die meist nur den Neujahrstag überleben, sollten Sie vielleicht mit konkreten Schritten beginnen. Wie wäre es mit einem Besuch beim Hausarzt oder Spezialisten? Eine einfache Sache mit nur wenigen Einschränkungen aber dafür grossartigen Wirkungen. Lesen Sie die Neujahrsgrüsse aus der Swiss1Chirurgie hier.
Ein gesundes neues Jahr beginnt oftmals mit Umdenken
An erster Stelle möchten wir allen unseren Patienten, Partnern, zuweisenden Ärzten und unseren vielen Interessenten für ihr Interesse an unserer Arbeit danken. Diesen Dank verbinden wir mit den besten Wünschen für ein friedliches, glückliches und vor allem gesundes Jahr 2022.
Ein neues Jahr beginnt nicht selten mit neuen guten Vorsätzen. Schluss mit dem Rauchen, mehr Bewegung und weniger Gewicht sind nur ein Ausschnitt aus der Menge der guten Vorsätze, die sich so mancher stellt. Aus der Erfahrung heraus wissen wir aber auch, das solche guten Vorsätze oftmals eine Halbwertszeit von nur wenigen Stunden bis zu einigen Tagen haben. Viel zu schnell verfallen wir wieder in alte Gewohnheiten. Wird schon gut gehen.
Lohnend ist es, das neue Jahr vielleicht mit einem Umdenken in vielen Fragen der Gesundheit zu beginnen. Das kann dann auch der erste beste Schritt zu einem gesünderen Leben sein. Aus medizinischer Sicht befassen wir uns in der Swiss1Chirurgie mit Krankheitsbildern wie Adipositas, Reflux, Speiseröhrenkrebs, bariatrischen Operationen, Hernien und nichtalkoholischer Fettleber.
In den meisten Fällen sehen wir schon in der Anamnese, dass viele Krankheitsbilder und Symptome sehr eng mit der selbst gewählten Lebensweise im Zusammenhang stehen. Entsprechend liegt es auch an jedem Menschen selbst, gewisse allfällige Veränderungen im Leben in Angriff zu nehmen. Mehr Bewegung im Alltag und Sport in der Freizeit, gesünderes Essen und Trinken, Verzicht auf Nikotin und Alkohol sind immer erste gute Schritte für ein gesünderes und oftmals auch längeres Leben.
Viele Erkrankungen nehmen wir erst wahr, wenn es scheinbar schon zu spät ist. Dazu gehören auch Lebererkrankungen, die in vielen Fällen auf eine ungesunde, zu fette und zu zuckerhaltige Ernährung zurückzuführen sind. Die Auswirkungen auf die Leber selbst spüren wir erst einmal nicht. Dafür aber die Wechselwirkungen auf viele andere Organe. Lebergesundheit ist eine der wichtigsten Fragen in der inneren Medizin. Was also hindert uns im neuen Jahr daran, mehr auf unsere Gesundheit zu achten. Der Beginn kann das Leberfasten sein, das wir beispielsweise auch in der Vortragsreihe Helvetius.events zu den Fachtagungen der Helvetius Holding AG im Jahr 2021 bereits vorgestellt haben. Hier können Sie den Vortrag noch einmal nacherleben.
Mit dem Umdenken in Sachen Gesundheit und den ersten konkreten Schritten leistet jeder einen einfachen aber sehr wirkungsvollen Beitrag dazu, dass das Jahr 2022 ein gesünderes werden kann. Profiteure sind nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Familie, Freunde und Kollegen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allen ein gutes Jahr 2022, das im besten Fall mit einem Umdenken in Sachen der eigenen Gesundheit beginnen sollte.
Reflux und Speiseröhrenkrebs – Eine Innenansicht
Vom 21. bis 27. November 2021 läuft die GERD Awareness Week. GERD steht für Gastroesophageal Reflux Disease, also kurz gesagt die Refluxkrankheit. Betroffen davon sind etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Das individuelle Erscheinungsbild und Ausmass kann dabei sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Wir wollen anlässlich der GERD Awareness Week den Blick auf die Refluxkrankheit, mögliche Folgeerkrankungen und eine zielgerichtete Diagnose und Behandlung richten. Dabei ist uns die ganz persönliche Sicht Betroffener ebenso wichtig wie die Möglichkeiten der chirurgischen Intervention und die Chancen der Vorsorge und gezielter Nachsorge.
Saures Aufstossen ist mehr, als nur unangenehm
Im Rahmen der GERD Awareness Week setzt die Swiss1Chirurgie noch einmal verstärkt auf die Aufklärung zu Refluxerkrankungen, die sich oftmals durch chronisches saures Aufstossen ankündigen oder bereits vorliegen. Von der ersten individuellen Wahrnehmung über eine fachmedizinische Diagnostik bis hin zur chirurgischen Intervention reicht die Spannbreite der Wahrnehmung von Refluxerkrankungen, die zumindest in bestimmten Bevölkerungsgruppen weiter auf dem Vormarsch sind. Mehr zum Thema lesen Sie im Beitrag.
Saures Aufstossen, die persönliche Sicht
Upps, da ist es wieder. Dieses unangenehme Aufstossen von saurem Magensaft mit diesem bekannt widerlichen Gefühl. Magenflüssigkeit und im Einzelfall auch Nahrungsbestandteile steigen vom Magen in die Speiseröhre auf und sorgen neben dem bitteren Beigeschmack für ein Gefühl des Unwohlseins. Besonders nach üppigem, fettreichen oder scharfen Essen klagen viele über das sogenannte Sodbrennen, machen sich aber wenig Gedanken, darüber, wo die Ursachen zu suchen sind und welche Folgeerscheinungen möglich sind. Übrigens tragen auch Alkoholkonsum, deutliches Übergewicht und das Rauchen zur Ausbildung und Verstärkung von Refluxerkrankungen bei. Richtig lästig wird es, wenn dieses saure Aufstossen immer häufiger und wiederkehrend auftritt. Dann reden wir bereits vom chronischen Aufstossen, das durchaus Krankheitswert haben kann. In der Endkonsequenz wird es wichtig sein, jetzt einen versierten Mediziner zu finden, der sich mit der Diagnose, Behandlung und Nachsorge der Refluxkrankheit tatsächlich gut auskennt. Der erste Weg ist dann meist der zum Hausarzt, der dann als Zuweiser die passenden Fachmediziner finden sollte. Wichtig ist in jedem Fall, chronisches saures Aufstossen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern frühzeitig die fachmedizinische Sicht einzuholen. Denn aus anfangs gelegentlichem Aufstossen kann schnell mehr werden, mit entsprechend schwerwiegenden Folgen.
Wenn aus chronischem Aufstossen Krebs wird, die medizinische Sicht
Der Weg vom chronischen Aufstossen bis zum Speiseröhrenkrebs ist in vielen Fällen kürzer, als gemeinhin angenommen. Durch den wiederholt in der Speiseröhre aufsteigenden Magensaft wird die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre angegriffen und ernsthaft geschädigt. Im weiteren Verlauf entwickeln sich Zellwachstumsstörungen, die im Ernstfall zu unkontrolliertem Zellwachstum und damit zu Speiseröhrenkrebs führen können.
In einem frühen Stadium spürt der Patient davon kaum etwas, sodass nur eine zeitige medizinische Diagnose und Intervention Aufschluss bieten und eine adäquate Behandlung sicherstellen kann. Ist die Speiseröhre bereits stark geschädigt und ein deutliches Krebswachstum vorhanden, äußert sich das bei den Patienten durch deutliche Schluckbeschwerden und gegebenenfalls auch mit einem Druckgefühl im Brustbereich, dass vom Patienten selbst jedoch kaum klar lokalisiert werden kann. Hier ist dann dringlichst eine fachmedizinische Diagnose erforderlich, um eventuell noch rechtzeitig eingreifen zu können. Ein Hinwarten verbessert die Situation nicht, sondern führt eher zu einer verschlimmerten Gesamtsituation.
Daher ist es in jedem Fall von gehäuftem sauren Aufstossen ratsam, baldigst einen Fachmediziner aufzusuchen, um im diagnostischen Prozess die konkrete Lage und eine eventuelle Gefährdungssituation professionell abschätzen zu können. Mit handelsüblichen Präparaten gegen Sodbrennen lässt sich der Prozess zwar mildern, aber nicht effektiv aufhalten oder beenden.
Chirurgische Intervention, der notwendige Eingriff
Ist ein chirurgischer Eingriff bei einer Refluxerkrankung erforderlich, dann greifen die Experten der Swiss1Chirurgie bevorzugt auf minimalinvasive Operationsmethoden zurück. Dabei wird nicht am Symptom, sondern an der Ursache angesetzt. Die Ursache für das chronische saure Aufstossen ist häufig am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen und oftmals auch im Durchgangsbereich am Zwerchfell zu suchen. Das, nennen wir es Ventil am Mageneingang schliesst nicht mehr richtig oder ist in seiner Funktion anderweitig beeinträchtigt, so dass immer wieder saurer Magensaft nach oben steigen kann. Nicht selten ist auch die Pumpfunktion der Speiseröhre gestört, was sich in einem Funktionstest ermitteln lässt.
In der Swiss1Chirurgie wird nach Möglichkeit ein System eingesetzt, bei dem ein elastischer Magnetring um das Speiseröhrenventil gelegt wird. Dieser Magnetring verschliesst den Übergang von Speiseröhre zum Magen, erlaubt aber das normale Aufnehmen von Nahrung, sofern der Druck in der Speiseröhre normal ist. Auch ein leichtes Aufstossen von Luft bleibt möglich.
Über dieses Verfahren und andere Möglichkeiten der Behandlung von Refluxerkrankungen können Sie sich umfassend und komfortabel auf unserer Webseite informieren.
Gefährdete Gruppen und Tendenz
Von Refluxerkrankungen sind vor allem Menschen betroffen, die Schwächungen am Übergang von der Speiseröhre zum Magen aufweisen. Eine grosse Gruppe der Patienten rekrutiert sich aus der Gruppe der übergewichtigen Menschen. Wenngleich das nicht das alleinige Risiko abbildet, ist Übergewicht doch ein entscheidender Faktor bei Refluxerkrankungen. Auch übermässig fettes und scharfes Essen provoziert Refluxstörungen ebenso wie der übermässige Alkoholkonsum oder das Rauchen.
Tendenziell kann davon ausgegangen werden, dass Refluxerkrankungen weiter zunehmen werden. Ursache dafür sind das Ernährungsverhalten der Menschen und der übermässige Gebrauch von Genussmitteln. Eine insgesamt gesunde Lebensweise kann auch Refluxerkrankungen vorbeugen, wenngleich auch anscheinend gesund lebende Menschen davon betroffen sein können.
Was zu tun bleibt
Wer bereits über Refluxbeschwerden klagt, sollte insbesondere sein Essverhalten überprüfen. Fettiges Essen, grosse Portionen, saures und scharfes Essen sollten ebenso vermieden werden wie ein Zuviel an Kaffee, Schokolade, Alkohol und Nikotin. Eine Gewichtsreduktion ist in vielen Fällen ratsam.
Sollten sich auch dann keine kurzfristigen Verbesserungen einstellen, ist der Gang zum Hausarzt oder direkt zum Experten für Refluxerkrankungen unerlässlich. Nur dort kann die Situation klar und eindeutig abgebildet werden, was schlussendlich der sicherste Weg zu einer zutreffenden Diagnose und einer nachfolgenden Behandlung ist.
Auch zu den Möglichkeiten der Beeinflussung von Refluxerkrankungen finden Sie auf unserer Webseite umfangreiches Material.
Für Fachkollegen empfehlen wir die Teilnahme am Zuweiserevent am 25. November 2021 im Rahmen der GERD Awareness Week 2021.
Martin Andermatt mit seinen Erfahrungen zum Leberfasten
Wenn Martin Andermatt über seine Erfahrungen beim Leberfasten spricht, dann spricht die Fussball-Legende und der Trainer des FC Schaffhausen vor allem über Erfahrungen mit sich selbst. Kern seiner Darstellungen ist, dass sich nur etwas ändert, wenn man sich selbst ändert. Das gilt im aktiven Sport genauso wie in der Gesunderhaltung des eigenen Körpers. Diese Erfahrung vermittelt der bekannte Schweizer auch auf der 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG auf dem Talent-Campus Bodensee in Kreuzlingen. Lesen Sie hier den Bericht und erfahren Sie, wo Sie den Live-Stream sehen können.
Ein Erfahrungsbericht zum Leberfasten mit HEPAFAST® von Martin Andermatt
Zur 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG auf dem Talent-Campus Bodensee Kreuzlingen sprachen Dr. med. Jörg Zehetner, Professor (USC), und Dr. med. Hardy Walle zum Thema Lebergesundheit und Fettleber. Höhepunkt des Abends war zweifelsfrei der Vortrag von Dr. med. Hardy Walle, der mit neuesten wissenschaftlichen Ansätzen nicht nur die nichtalkoholische Fettleber aus einer etwas anderen Sicht beleuchtete, sondern mit HEPAFAST® auch ein wirksames Konzept zum Leberfasten vorstellen konnte.
In der Folge berichtete die Fussball-Legende Martin Andermatt von den eigenen Erfahrungen im Leberfasten mit HEPAFAST®. Als erfolgreicher Profi-Fussballer und heute Trainer des FC Schaffhausen weiss Martin Andermatt sehr gut, wie wichtig eine stabile Gesundheit ist und welche Wirkungen eine gesunde Leber auf den gesamten Organismus hat.
Als Fussball-Trainer spricht Martin Andermatt gern über eigene Praxiserfahrungen. Mit seiner ihm eigenen Erfahrung war Martin Andermatt der erste Schweizer Trainer einer deutschen Bundesliga-Mannschaft und kennt den deutschen Liga-Betrieb auch aus der Sicht eines Aufsichtsrates beim Verein Hannover 96.
Entsprechend der eigenen sportlichen Laufbahn auch als aktiver Spieler war es für Martin Andermatt immer interessant, wie eine gute, ausgewogene und gesunde Ernährung ausgestaltet werden kann. Mit zunehmendem Alter rückte dann auch die Frage in den Fokus, wie es nach dem aktiven Fussball im Leben weitergehen kann. Dabei galt das Interesse vor allem den körperlichen und psychischen Auswirkungen, wenn nicht mehr so intensiv trainiert wird und ein bislang gewohntes Mass an Bewegung praktisch verloren geht.
Als Trainer sieht Martin Andermatt seine Verantwortung auch darin, Informationen an heranwachsende und auch an erwachsene Spieler zu vermitteln, die auch stimmen und unterlegt sind. Vermutungen, Hören-Sagen und vermeintliches Wissen sind keine wirklich starken Argumente. Deshalb weiss Martin Andermatt sehr gut, dass nur eigene Erfahrungen eine gute Basis sind, um Wissen weiterzugeben. Diesen grundsätzlichen Ansatz sieht er auch als wichtig, wenn er auf der 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG einen ganz eigenen Erfahrungsbericht zum Leberfasten mit HEPAFAST® abgibt.
Auch wenn Martin Andermatt als Nicht-Mediziner nicht die Formeln für die Lebergesundheit beherrscht, konnte er doch jeden Schritt in den Vorträgen von Dr. med. Jörg Zehetner, Professor(USC), und Dr. med. Hardy Walle, Gründer von BODYMED und Mitentwickler des Leberfastens mit HEPAFAST® nachvollziehen. Besonders aus der eigenen Erfahrung heraus.
Persönliche Erfahrungen sind das, was wirklich zählt
Auch aus der Erfahrung mit dem Leberfasten heraus weiss Martin Andermatt, dass es hier nicht einfach nur um das kurz angelegte schnelle Machen geht. Wichtig ist immer die Betrachtung der Entwicklung. Das sieht Martin Andermatt in seinem sportlichen Engagement genauso wie in der persönlichen Haltung zur Gesundheit. Allerdings sind auch dabei wunderschöne und klangvolle Worte immer weniger wert, als die eigene Erfahrung. Und genau so berichtet Martin Andermatt von seinen eigenen Erfahrung mit dem Leberfasten mit HEPAFAST®.
Seine erste Feststellung gilt der Traumwelt. So berichtet er, dass er in den Zeiten des Leberfastens viel intensiver als gewohnt geträumt habe. Darüber hinaus fühlte er sich in jeder Phase des Leberfastens äusserst vital und leistungsfähig.
Mit nunmehr bereits 60 Jahren Lebenserfahrung fühlt sich Martin Andermatt auch heute noch sehr wohl und weiss, dass er bereits schon sehr viele Dinge bezüglich der Gesunderhaltung ausprobiert hat. Seien es Saftkuren oder verschiedenste Diätprogramme. Martin Andermatt weiss, wovon er spricht, wenn er seinen Sportlern Informationen weitervermittelt.
Gerade mit dem Blick auf ältere Menschen ist die Ernährung sehr wichtig. Zu wenig Bewegung, ein Mangel an guten Eiweissen und der Verlust an Muskelmasse schlagen sich auf die Gesundheit nieder. Insgesamt kann die Lebensqualität sehr leiden, was für Martin Andermatt ein wichtiges Thema ist. Immerhin ist Lebensqualität für alle Menschen ein wichtiges Thema. Gerade dann, wenn sie älter werden. Dann gehört eben auch ein gutes Mass an Disziplin dazu, wenn man über lange Zeit hinweg körperlich und auch mental fit bleiben möchte.
Allein der Gedanke, dass man vielleicht etwas abnehmen sollte reicht nicht aus, um das wirklich zu erreichen. Erst dann, wenn man dabei aktiv wird, werden sich Erfolge einstellen. Es geht also um das wirkliche Tun, das immer entscheidend für Veränderungen ist.
Ein erster Schritt für Martin Andermatt in der Begegnung mit dem Leberfasten war es, sich das Präparat HEPAFAST® selbst in Bern abzuholen und nicht einfach zuschicken zu lassen. In der Praxis der Swiss1Chirurgie liess er sich gewissermassen Mass nehmen. Was eben wirklich zählt, sind tatsächliche und aktuelle Werte. Das weiss Martin Andermatt schon aus seiner sportlichen Karriere heraus.
Die Motivation zählt
Wie in vielen anderen Bereichen auch, ist auch beim Leberfasten die richtige Motivation der beste Ausgangspunkt für gute Ergebnisse. Wenn sich dann die eigene Motivation in einem Gespräch mit einem Fachmediziner stützen lässt, ist das eine gute Voraussetzung für das aktive Tun.
Was dann zählt, ist das wirkliche Tun. Nicht morgen oder vielleicht erst übermorgen, sondern am besten gleich sollte man mit dem beginnen, was man für sich selbst als gut und richtig erkannt hat.
Aus der Sicht von Martin Andermatt sind es manchmal auch die kleinen Eitelkeiten, die ein Antrieb für das Leberfasten sein können. Wer will nicht auch im höheren Alter noch seinem Partner oder seiner Partnerin gefallen? Wer will nicht auch im zunehmenden Alter noch aktiv und fit sein? Auch den Kindern will man ein Vorbild sein und wenn man als Trainer tätig ist, hat das alles auch etwas mit einer positiven Ausstrahlung auf die zu Trainierenden zu tun. Nur wenn man sich selbst gefällt, kann man das auch positiv ausstrahlen, meint Martin Andermatt.
Dazu kommen natürlich die Gedanken an die eigene Gesundheit. Selbst wenn man über viele Jahre hinweg absolut auf eine gesunde Ernährung und Lebensführung geachtet hat, ändert sich das manchmal mit zunehmender Lebenserfahrung. Das wichtigste Kapital bleibt aber immer die persönliche Gesundheit. Da muss man entscheiden, was gut und was richtig ist. Wer selbst entscheidet, muss nicht über sich entscheiden lassen. Und auch bei diesen Entscheidungen sollte die Gesundheit immer ein ganz wichtiger Faktor sein.
Was sollte man aktiven Sportlern am Karriereende mit auf den Weg geben?
Generell ernähren sich aktive Sportler sehr kohlehydratreich, da sie diese Energie für ihren körperlichen Einsatz brauchen. Oftmals lässt sich dann am Karriereende beobachten, dass viele Sportler schnell an Gewicht zulegen und sogar zur Fettleibigkeit neigen. Dann ist es wichtig, auch wieder in das normale Leben zurückzukommen. Hier spielt auch ein zutiefst menschlicher Faktor eine wichtige Rolle. Als Sportler ist man plötzlich nicht mehr gefragt. Das kann schnell dazu führen, dass man sich gehen lässt. In jeder Hinsicht. Um so wichtiger ist es dann, den eigenen menschlichen Wert zu erkennen. Man muss sehen, was man im Leben noch erreichen will und leisten kann und mit welcher Ausstrahlung man seinen Mitmenschen begegnen will. Die kurzlebigen Glücksbringer wie gutes Essen, die Cola oder eine Tüte Chips sind dann nicht wirklich das, was man eigentlich braucht. Das kurze Glück ist ein Trugschluss, der am Ende nur unzufrieden und unglücklich macht.
Die Empfehlung für aktive Sportler am Karriereende
Wer am Ende seiner Karriere steht, muss in jedem Fall langsam abtrainieren. Nicht das Ende von heute auf morgen, sondern der allmählichen Wechsel in einen normalen Status zählt. So, wie man sich dann allmählich von sportlichen Hochleistungen verabschiedet, so muss man natürlich auch die Ernährung umstellen. Auch die mentale Belastung ändert sich, was durchaus auch betrachtet werden muss.
Was jetzt zählt, davon ist Martin Andermatt überzeugt, sind gute Gespräche auch einmal über den eigenen Erfahrungshorizont hinaus. Eine gute medizinische Begleitung kann nützlich sein. Dabei geht es nicht um Angst vor irgendeiner Diagnose, sondern um die Entwicklung von Visionen für die eigene Zukunft. Dabei ist es für Martin Andermatt auch wichtig, einfach entspannter und glücksbetonter zu leben.
Als Trainer verfolgt er eine ganz klare Philosophie, die er gern in drei Worten zusammenfasst: Gelacht, gelernt, geschwitzt. Wenn er das seinen Spielern weitergibt, denkt Martin Andermatt auch selbst gern darüber nach, ob er heute schon gelacht, gelernt und vielleicht sogar geschwitzt hat. Das Schönste ist es doch, wenn man den Spielern über den reinen Sport hinaus auch etwas mitgeben kann, was für das Leben nach dem aktiven Sport noch Wert hat.
Die eigenen Erfahrungen mit dem Leberfasten
Aus den eigenen Erfahrungen heraus kann Martin Andermatt das Leberfasten nur mit angenehmen Wahrnehmungen verbinden. Dazu gehören vor allem das wirkliche Wohlfühlen und die neue Energie, die er für sich selbst empfunden hat.
Gerade in Zeiten, in denen man sich selbst neu erkennen will, ist das Leberfasten eine zusätzlich spannende Erfahrung. Bereits dreimal hat Martin Andermatt eine Leberfasten-Kur mit HEPAFAST® durchgezogen und ist sich sicher, dass er es immer wieder machen wird. Schon wegen der vielen positiven Energie, die er dadurch für sich gewonnen hat. Gern empfiehlt er das Leberfasten auch weiter. Dahinter steht er mit seiner ganzen Persönlichkeit und Erfahrung.
Natürlich kann es für den Einzelnen schwierig sein, sich seiner Problematik zu stellen. Oftmals macht man sich lieber über sich selbst lustig, anstatt wichtige Veränderungen anzugehen. Sicherlich auch, weil Veränderungen durchaus auch unbequem sein können. Wer aber selbst in sich hineinhört weiss, dass nur Veränderungen auch eine Änderung bringen. Und genau das gilt eben auch für das Leberfasten.
Die Frage ist eben nicht, warum man ins Wasser gefallen ist, sondern wie man da wieder herauskommt. Es geht darum, Entscheidungen zu treffen und diese dann konsequent durchzuziehen. Und wenn man dazu eine Unterstützung braucht, muss man sich diese Unterstützung eben holen.
Aufstossen, Übergewicht und Diabetes – Zusammenhänge erkennen
Im Rahmen der 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG hat sich Dr. med. Jörg Zehetner, Professor (USC), in einem ausführlichen Vortrag mit dem Zusammenhang von Refluxerkrankungen, Übergewicht und Diabetes beschäftigt. In den meisten Fällen gibt es kausale Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Krankheitsbildern, die auch in der medizinischen Therapie Beachtung finden müssen. Während ein Grossteil der Übergewichtspatienten zugleich über Reflux klagt, zeigen sich die Zusammenhänge von Übergewicht und Diabetes noch viel deutlicher. Beide Erkrankungen sind wechselseitig Folge und Auslöser der anderen Erkrankung. Das wirkt sich auch auf den professionellen Therapieansatz aus. Den ganzen Beitrag zum Fachvortrag, einen Video-Stream zum Vortrag und weitere Informationen finden Sie hier.
In seinem viel beachteten Vortrag auf der 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG auf dem Talent Campus Bodensee in Kreuzlingen hat Dr. med. Jörg Zehetner, Professor (USC), die Zusammenhänge zwischen Aufstossen, Übergewicht und Diabetes aufgedeckt. Auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und aus seiner eigenen medizinischen Praxis heraus, hat Dr. med. Jörg Zehetner daraus ein Modell entwickelt, das deutlich macht, wie die Zusammenhänge zu sehen sind, welche gesundheitlichen Einschränkungen und Erfahrungen sich daraus ergeben und welche medizinischen Interventionen angezeigt sind.
Dr. med. Jörg Zehetner gilt als DER Spezialist in der Viszeral- und Übergewichtschirurgie in der Schweiz. Seine umfassende Ausbildung und Spezialisierung machen ihn auch zum gefragten Spezialisten im Ausland, so beispielsweise als unterstützende Koryphäe bei seinen Fachkollegen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die erweiterte Ausbildung in den USA und eigene wissenschaftliche Forschungen haben Dr. med. Jörg Zehetner zum ausgewiesenen Spezialisten in seinem Fachgebiet gemacht. Als Leiter einer der grössten Privatpraxen in der Schweiz ist er der Kopf der Swiss1Chirurgie und bietet Patienten, deren Angehörigen und Fachkollegen ein weites Spektrum moderner Behandlungsmethoden und erweiterter Möglichkeiten der Therapie im Verbund der Unternehmen, die unter dem Dach der Helvetius Holding AG aktiv sind.
Einzelne Krankheitsbilder, Diagnosen und Beschwerden sind oftmals eng miteinander verknüpft und bilden nicht selten eine Art kausale Reaktionskette, in der eine Auffälligkeit die andere bedingt oder eine Folge von Vorerkrankungen ist. Deshalb ist es wichtig, zwischen unterschiedlichen Symptomen die möglichen Zusammenhänge zu suchen und zu finden.
Die Praxen im Verbund der Helvetius Holding AG
Zunächst kurz ein paar vorstellende Worte zur Swiss1Chirurgie. Die Swiss1Chirurgie ist eine viszeralchirurgische Praxis, in der Dr. med. Steffen, Frau Dr. med. Anita Scheiwiller, Dr. med. Metzger, Frau Dr. med. Flückiger, Dr. med. Fringeli und Dr. med. Jörg Zehetner hochspezialisierte medizinische Fachleistungen für die Patienten erbringen. Die Standorte der Swiss1Chirurgie sind in Bern, in Solothurn und im Wallis, wo die Patienten vor allem in den Fachbereichen Bariatrie, Refluxerkrankungen, Speiseröhren- und Magenkrebs, Dickdarm, Schilddrüsenerkrankungen, Lebererkrankungen und Hernien behandelt werden.
Das Zentrum für bariatrische Chirurgie ZfbC hat sich im Zusammenschluss mit der Swiss1Chirurgie als spezialisiertes Vor- und Nachsorgezentrum für die bariatrische Chirurgie etabliert. Hier werden die Patienten durch die Spezialisten vor einer erforderlichen Operation und nach dem chirurgischen Eingriff ganzheitlich betreut.
Die Gastroenterologische Gruppenpraxis Bern GGP ist das Zentrum für die endoskopischen Abklärungen und die Funktionsdiagnostik. Hier werden auch die chronischen Erkrankungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes behandelt.
Im Praxiszentrum Bern PZBE hat sich eine internistische Praxis etabliert und bietet hier Leistungen nicht nur im Bereich der Inneren Medizin, sondern auch im Spezialgebiet der Psychosomatik an.
Alle Fachpraxen unter dem Dach der Helvetius Holding AG sind mit erfahrenen Fachmedizinern besetzt, arbeiten engmaschig miteinander verknüpft und erbringen damit im Gesamtkonzert der medizinischen Fachleistungen für die ganzheitliche und professionelle Gesundheitsfürsorge und erforderliche medizinische Eingriffe im Sinne der Patienten.
Reflux – Saures Aufstossen
Jeder kennt sicherlich das saure Aufstossen, beispielsweise nach einem üppigen und sehr fettreichem Essen oder nach übermässigem Alkoholkonsum. So ein gelegentliches Aufstossen mit klar definierter temporärer Symptomatik ist zunächst kein Problem.
Zum Problem wird das saure Aufstossen erst dann, wenn es chronisch, also quasi immer wieder auftritt und im körperlichen Empfinden tatsächlich störend bis lästig wirkt. Dann reden wir vom Reflux. Unter Reflux verstehen wir, dass der Magensaft aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigt. Dabei führt die Magensäure nicht nur zum bekannten unangenehm sauren Empfinden, sondern kann in der chronischen Ausprägung neben den unangenehmen Empfindungen auch zu ernstzunehmenden Verätzungen der Speiseröhre bis hin zur Entwicklung von Speiseröhrenkrebs führen.
Das Ganze wird im medizinischen Sprachgebrauch als Gastroesophageal Reflux Disease, also kurz GERD bezeichnet und stellt eine ernstzunehmende Störung mit Krankheitswert dar. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Sphinkters und/oder des Zwerchfells, die jedoch durch weitere Faktoren begünstigt wird. Zu den Faktoren, die zum Aufstossen von Magensaft in die Speiseröhre sorgen, gehört ein nicht normal funktionierendes Ventil am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Normalerweise verhindert dieses Ventil das Aufstossen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Ist die Funktion dieses Ventils gestört, kann es zum Reflux kommen. Dieses Ventil befindet sich am Übergang vom Thorax zum Bauchraum der praktisch durch das Zwerchfell gebildet wird. Durch das Zwerchfell hindurch verläuft die Speiseröhre.
Eine normale Funktion des Ventils setzt voraus, dass dieses Ventil selbst organisch völlig ohne Befund ist. Weiterhin ist ein Normalgewicht eine gute Voraussetzung für das ungestörte Funktionieren des Ventils. Bei Übergewicht sorgt allein schon der erhöhte Druck auf den Bauchraum und das Zwerchfell dafür, dass die Funktion des Ventils eingeschränkt sein kann. Der Mechanismus funktioniert so, dass die Lunge in der normalen Funktion zieht, während ein übervoller Bauchraum dagegen drückt, so dass die Funktion des Ventils in nur eine Richtung, nämlich nach oben, beeinträchtigt wird. In der Folge erlaubt ein defektes oder schwaches Ventil am Übergang von der Speiseröhre zum Magen den Rückfluss von Magensaft.
Zu beachten ist, dass sich im Magen nicht nur die Magensäure befindet. Pepsin, Galle, Pankreassaft und natürlich Nahrungsbestandteile in unterschiedlich zersetzter Form sind im Magen zu finden. Ist die Pumpfunktion der Speiseröhre gestört und das Ventil nicht voll funktionstüchtig, werden all diese Bestandteile in die Speiseröhre gedrückt, was nicht nur unangenehm, sondern langfristig auch richtig gefährlich werden kann.
Behandlung von Refluxerkrankungen
Reflux kann in vielen Fällen konservativ behandelt werden. Dabei ist eine Veränderung des Lebensstils genauso hilfreich wie eine Diät. Zu vermeiden sind scharfe Speisen, Kaffee, fettige und frittierte Speisen, Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten, Früchte und Fruchtsäfte. Weiterhin verzichtet werden sollte auf dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil, Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke, grosse Speiseportionen und im Einzelfall auch auf bestimmte Medikamente.
Oftmals hilft die Vermeidung solcher Faktoren schon bei der Reduzierung von Reflux. Bemerkenswert ist, dass Raucher vermehrt über Reflux klagen, da das Rauchen auch eine lockernde Wirkung auf die Funktion des oben beschriebenen Ventils hat. Dasselbe trifft auf andere Genussmittel zu, die wir hier schon einmal mit dunkler Schokolade und Alkohol beschrieben haben.
Bei der Veränderung des Lebensstils kommt es vor allem darauf an, dass wir eben nicht immer die ganz grossen Portionen essen, sondern lieber öfter kleine Einheiten. Auch das opulente Essen direkt vor dem Zubettgehen sollte vermieden werden. Dazu gibt es eine Anzahl an Medikamenten, die sich auf die Funktion des Speiseröhren-Magen-Ventils auswirken. Hier ist rund um das saure Aufstossen eine ganze Industrie entstanden, die ihre Medikamente oftmals auch ohne Verschreibung, quasi im Discounter, verkauft.
Die Funktion solcher Medikament orientiert sich zumeist nur am Symptom, nicht aber an der Ursache. Solche Medikamente stoppen nicht den eigentlichen Reflux, sondern vermindern die Produktion von Magensäure. Sie sind weiter nichts, als sogenannte Säureblocker, haben aber keinen Effekt auf die Produktion von Galle, Pepsin oder Pankreassäften und wirken in keiner Weise auf das defekte oder geschwächte Ventil am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Daher bleibt die Wirkungsweise immer begrenzt und ändert schlussendlich nichts an den Ursachen von Reflux.
Das bedeutet, dass aus der ganzen Symptomatik lediglich ein Teil, nämliche die Magensäure, herausgenommen bzw. vermindert wird, die Problematik als solche aber bestehen bleibt.
Refluxoperationen
Bis vor zehn Jahren waren eigentlich nur zwei Eingriffe bei Reflux etabliert. Zum einen die Nissen Fundoplikatio und andererseits die Toupet Fundoplikatio. Während bei der Nissen Fundoplikatio eine gute Speiseröhrenfunktion die Voraussetzung ist, kann die Toupet Fundoplikatio auch bei schlechter Speiseröhrenfunktion eingesetzt werden.
In der Swiss1Chirurgie verwenden wir seit 2015 in der Schweiz das LINX-System in der therapeutischen Behandlung von Reflux. Bei diesem LINX-System handelt es sich vereinfacht gesagt um einen Magnetring aus einzelnen Teilen auf einer Art Band. Dieses Magnetband schliesst den Übergang zwischen Speiseröhre und Magen, öffnet sich aber unter einem gewissen Druck, so dass auf der einen Seite eine normale Speisenzufuhr in den Magen aber andererseits auch ein Erbrechen möglich bleibt. Der relativ leichte Druck beim Reflux wird jedoch unterbunden, sodass keine Magensäfte in die Speiseröhre hochdrücken können.
Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist es, dass postoperativ eine ganz normale Diät möglich ist und auch Luft aufgestossen werden kann, was bei den älteren Verfahren nicht zu erwarten ist. Weiterhin kommt es beim Einsatz des LINX-Systems deutlich weniger zum von den anderen Verfahren bekannten Völlegefühl und zu keiner gesteigerten Flatulenz.
Im Rahmen einer medizinischen Studie setzen wir in der Swiss1Chirurgie seit 2020 auch RefluxStopTM ein. Dabei wird der Magen an die Speiseröhre fixiert, um den unteren Schliessmuskel im Bauchraum beibehalten zu können. Eine kleine Silikonkugel hält die so präparierte Stelle in Position, wodurch eine nahezu natürliche Situation wiederhergestellt werden kann. Bei allen solchen Operationen muss der vorhandene Zwerchfellbruch mit operativ behandelt werden.
Als einziger Chirurg in der Schweiz bietet Dr. med. Jörg Zehetner seinen Patienten alle der hier aufgezählten Verfahren an. Seine Entscheidungen trifft er dabei immer individuell und auf der Grundlage der vorgefundenen Situation im Einzelfall. Wichtiger Ausgangspunkt für die Entscheidung ist die Funktion der Speiseröhre. Bei normaler Speiseröhrenfunktion lassen sich das LINX-System und die Nissen Fundoplikatio gut einsetzen. Bei mässig bis stark verminderter Speiseröhrenfunktion kommen dann eher die Toupet Fundoplikatio, das RefluxStopTM System oder in Ausnahmefällen eine Dor Fundoplikatio zu Einsatz. In der deutlichen Mehrheit der Fälle kann das bewährte LINX-System eingesetzt werden.
Probleme durch Reflux
Neben dem eigentlich schon unangenehmen Erscheinungsbild des Reflux durch das wiederholte saure Aufstossen, verbergen sich hinter dem Reflux auch deutlich gefährliche Konstellationen. Durch den ständigen Säureangriff auf die innere Speiseröhre kommt es nicht selten zu entzündlichen Prozessen. Durch diese Entzündungen kann es zu Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut kommen. In der Folge verändert sich die Schleimhaut so, dass sie irgendwann auch gewebliche Veränderungen aufweist, die optisch sehr an das Magengewebe erinnern. Ein solches Gewebe hat dann auch das Potenzial, einen Krebs zu entwickeln. Ein Speiseröhrenkrebs ist also nicht ausgeschlossen und steht in der fortschreitenden Entwicklung immer im Raum. Das ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Eine adäquate Behandlung ist dringlichst erforderlich.
In der statistischen Auswertung zeigt sich, dass Speiseröhrenkrebserkrankungen seit 1975 deutlich zugenommen haben. Hier ist in den letzten 30 bis 40 Jahren eine Steigerung um die 700 Prozent zu beobachten. Bei Männern handelt es sich um die Krebserkrankung, die weltweit am meisten angestiegen ist.
Betrachten wir in der Folge die Zusammenhänge von Reflux, Übergewicht und Diabetes, dann werden auch schon in der statistischen Betrachtung einige Zusammenhänge deutlich.
Zusammenhang von Übergewicht und Reflux
Allgemein kann schon hier festgestellt werden, dass die Wahrscheinlichkeit an Reflux zu erkranken mit vorhandenem starken Übergewicht deutlich steigt. Verglichen und in einen Zusammenhang gebracht wurde beispielsweise der Body-Mass-Index BMI mit der Säureexposition. Ab einem BMI von 30 wird von Adipositas gesprochen, die sich in verschiedenen Klassifizierungen ausprägt. Bereits ab einem BMI von 35 kann von krankhaftem Übergewicht gesprochen werden.
Krankhaftes Übergewicht lässt sich nicht nur an äusseren Symptomen wie einem umgangssprachlichen „Bierbauch“ und den unvermeidlichen Fettpölsterchen festmachen. Bei einem BMI über 40 sprechen wir bereits von einem metabolischen Syndrom, dass sich durch Zuckerkrankheit (Diabetes), Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Fettleber, hohe Blutfettwerte sowie Arthritis und Gicht definieren lässt.
Mit diesen Symptomen erhöhen sich auch die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Schlaf-Apnoe, Krebs, Bauchwandbrüche und Refluxerkrankungen. Mit den Refluxerkrankungen steigt dann auch wieder das Risiko für Speiseröhrenkrebs. Schon bei dieser Betrachtung zeigt sich, dass die Zusammenhänge und Übergänge von Reflux, Übergewicht und Diabetes kausal zu betrachten sind.
Bei der Bewertung der Entwicklung von Übergewicht zeigt sich die Tendenz, dass Übergewicht weltweit, vor allem in den entwickelten Industriestaaten aber selbst in den Entwicklungsländern zunehmend zu beobachten ist. Und das in einem atemberaubenden Tempo im Fortschreiten im engen Zusammenhang mit einem Nahrungsmittelüberangebot bei praktisch unbegrenzter Verfügbarkeit von Lebensmitteln.
Mit dem Ansteigen des Körpergewichts kommt es nicht nur zu den äusserlich sichtbaren Fettdepots. Besonders betroffen ist immer auch die Leber, die sich mit zunehmendem Übergewicht von einer gesunden Leber zur Fettleber bis hin zur Leberzirrhose entwickelt. Zum Thema Fettleber haben wir einen gesonderten Beitrag und Vortrag durch Frau Dr. med. Michaela Neagu aus der Gastroenterologischen Gruppenpraxis Bern GGP zur Verfügung gestellt. Weiterführend ist ein Beitrag und Vortrag von Dr. med. Hardy Walle zum Leberfasten verfügbar.
Betrachtet man die Erscheinungen von Übergewicht mit einem genauen Blick auf die Stoffwechselprozesse im Körper, dann lässt sich auch ein konkreter Zusammenhang zur Zuckerkrankheit Diabetes herstellen. Bringt man die statistischen Daten zum Übergewicht und zu Diabetes-Erkrankungen zusammen, wird die Wechselwirkung mehr als nur deutlich.
Dabei ist auch klar zu bewerten, dass eine Fettleber oftmals die Ursache für Diabetes ist, aber auch Diabetes die Ursache für eine Fettleber sein kann. Hier schliesst sich eine Art Teufelskreis, der nur durch entsprechende medizinische Interventionen zu durchbrechen ist.
In einem klaren Zusammenhang zur Diabetes steht die Funktion der Bauchspeicheldrüse. Die Bauchspeicheldrüse liegt anatomisch hinter dem Magen und erfüllt zwei wesentliche Funktionen. Zum einen unterstützt sie die Verdauungsfunktion, andererseits produziert sie Insulin, das zur Verstoffwechslung von Zucker, genauer Glukose erforderlich ist. Dabei wirkt das Insulin auf den Zuckerhaushalt in der Leber, im Fettgewebe und in der Muskulatur. Bei übergewichtigen Menschen ist dieser Stoffwechsel gestört. Die verfetteten Zellen zeigen sich resistent gegen die Insulinaufnahme, wodurch die Verstoffwechslung von Glukose deutlich gestört wird. In der Folge kommt es zu von der Normalität abweichenden Blutzuckerwerten. Es entwickelt sich eine fortschreitende Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus.
Die Diabetes mellitus wird in zwei Typen unterschieden. Typ 1 mit den Untergruppen 1a und 1b. Diabetes mellitus Typ 1a beobachten wir zumeist als angeborene Form im Kindesalter und manifestiert nach viralen Infekten.
Den Typ 1b sehen wir bis etwa zum 35. Lebensjahr und im Zusammenhang mit Insellzell Antikörpern und bei Störungen des Autoimmun-Systems.
Diabetes mellitus Typ 2 wurde früher als Altersdiabetes bezeichnet und tritt vor allem bei übergewichtigen Menschen mit einem gestörten Stoffwechsel auf. Mittlerweile beobachten wir Diabetes mellitus Typ 2 zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen, die ein starkes Übergewicht aufweisen. Diabetes mellitus Typ 2 ist bei Kindern und Jugendlichen sogar schon häufiger zu sehen, als der Typ 1.
Die Problematik bei Diabetes offeriert sich nicht nur im geschädigten Stoffwechsel. Betroffen sind auch die Blutgefässe, die Leber und die Herzfunktion. Häufig kommt es zur Arteriosklerose, was zu einer Verengung oder zum Verschluss von Blutgefässen führt. Dabei steigt das Herzinfarktrisiko um das Fünffache, das Risiko für Schlaganfälle verdreifacht sich.
Der Verlauf einer Zuckerkrankheit zeigt sich als fortschreitender Prozess, der anfangs noch gut beherrschbar erscheint, mit zunehmendem Verlauf aber immer stärker fachmedizinisch beeinflusst werden muss. Im Zusammenhang von Diabetes und Übergewicht zeigt sich, dass operativ behandelte Übergewichtspatienten oftmals besser und schneller eine Verbesserung der Diabetes erfahren, als solche mit einer lediglich medikamentösen Behandlung. Wenn natürlich die Übergewichtsoperation erst nach vielen Jahren einer bestehenden Zuckerkrankheit vorgenommen wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch bei der Diabetes wieder verbesserte Werte einstellen.
Entsprechend ist es wichtig, bei Patienten mit BMI ab 40 eine Übergewichtsoperation nicht lange hinauszuschieben, wenn eine Zuckererkrankung erst am Beginn ist. Je eher hier gehandelt wird, desto grösser sind die Effekte sowohl auf das Körpergewicht als auch auf das Verhindern eines Fortschreitens von Diabetes.
Wichtig zu verstehen ist, dass Übergewicht eine Krankheit ist und entsprechend auch als solche behandelt werden muss. Unterschiedliche Studien zeigen eindeutig, dass bei schwerem Übergewicht eine Übergewichtsoperation gegenüber anderen medizinischen Interventionen immer die bessere Lösung auch mit Wirkung auf eine Diabetes ist.
Wirkungen der metabolischen Chirurgie
Werden alle Erfahrungen aus der metabolischen Chirurgie im Zusammenhang von Reflux, Übergewicht und Diabetes mellitus betrachtet, können folgende Wirkungen bei Patienten mit einem BMI über 40 nachgewiesen werden:
- allgemein verbesserte Lebensqualität
- grössere Verbesserung des Blutzucker-Spiegels
- verminderter Verbrauch an Diabetes-Medikamenten
- weniger Gefässerkrankungen
- weniger Schlaganfälle
- vermindertes Krebsrisiko
- weniger Gesamtsterblichkeit
- höherer Gewichtsverlust als bei konservativen Therapien
Nur zwei bis drei Prozent der Patienten mit einem BMI über 40 erreichen in konservativen Therapien eine signifikante Gewichtsreduktion. Lediglich Patienten mit einem BMI zwischen 30 und 35 weisen bei konservativen Therapien häufig gute Erfolge auf.
Bariatrische Chirurgie als Gesamtheit betrachten
Die bariatrische Chirurgie stellt sich als Dreiklang dar, der nicht bei einem operativen Eingriff aufhört. Die Operation allein löst nicht das Problem. Wichtig ist das Zusammenspiel von
- Veränderung des Lebensstils
- Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und
- operativer Eingriff mit guter Vor- und Nachsorge
Moderne Operationsverfahren haben sich vom langjährig eingesetzten Magenband längst verabschiedet. In den USA und in Deutschland wird zuvorderst die Herausbildung eines Schlauchmagens als Ergebnis der Operation bevorzugt. Das betrifft bis zu 60 Prozent der Patienten. In der Schweiz liegt hier der Stand derzeit bei etwa 30 Prozent. Eine Teilentfernung des Magens erreicht auch hormonelle Effekte, da die Passage der Nahrung durch den Magen beschleunigt wird und der Dünndarm mit entsprechender Hormonausschüttung viel eher aktiviert ist.
Eine weitere Möglichkeit ist der Magen-Bypass, die laparoskopisch durchgeführt wird. Bevorzugt eingesetzt wird diese Technik bei Patienten mit vorbekannter Diabetes oder vorbekanntem Reflux. Mit etwa 70 Prozent Anteil ist das die in der Schweiz am häufigsten durchgeführte bariatrische Operation. Dabei wird eine kleine Magentasche gebildet und direkt mit dem Dünndarm verbunden.
Zusätzliche Informationen
Den gesamten Vortrag im Originalwortlaut, mit zusätzlichen Fragen und Antworten sowie mit interessanten Statistiken können Sie sich hier im Stream ansehen.
Darüber hinaus empfehlen wir weitere Beiträge und Videos, die im Rahmen der Fachtagungen der Helvetius Holding AG entstanden sind.
Fettleber und Diabetes – die Zusammenhänge
In einem Vortrag der Gastroenterologischen Gruppenpraxis GGP Bern AG (Gesellschaft der Helvetius Holding AG) veranschaulicht die Gastroenterologin Frau Dr. med. Michaela Neagu die Zusammenhänge zwischen Fettleber und Diabetes. Folgt man dem Vortrag wird deutlich, dass Fettleber und Diabetes einen Teufelskreis bilden, in dem sich beide Erkrankungen wechselseitig auslösen und antreiben. Neben der Diagnostik und den Auswirkungen auf die gesamte Gesundheit eröffnet der Vortrag aber auch ein klares Bild davon, wie sich der Krankheitsverlauf erfolgreich beeinflussen und im besten Fall umkehren lässt. Wir haben den Vortrag von Frau Dr. Michaela Neagu in Textform, aber auch als Video-Vortrag und als Powerpoint Präsentation zur Verfügung gestellt. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die Experten der Helvetius Holding AG klären auf
In einem Vortrag der GGP Bern AG hat Frau Dr. med. Michaela Neagu die Zusammenhänge von Fettlebererkrankung und Diabetes mellitus dargestellt. Dabei geht es weniger um medizinisches Fachlatein, sondern vielmehr um eine Aufklärung darüber, was eine Fettleber ist, was diese für das Leben der Menschen bedeutet und ob es einen Zusammenhang zu Diabetes mellitus gibt.
Frau Dr. Michaela Neagu ist als Spezialistin für Gastroenterologie (Magen-Darm.Krankheiten) und für Allgemeine Innere Medizin in der Gastroenterologischen Gruppenpraxis Bern, einem Partner der Helvetius Holding AG, tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrungen und Kompetenzen in ihrem Spezialgebiet.
In ihrem Vortrag beleuchtet Frau Dr. med. Michaela Neagu die klaren Zusammenhänge zwischen Fettleber und Diabetes mellitus.
Die Fettlebererkrankung
Grundsätzlich wird unterschieden in die alkoholische Fettlebererkrankung und die nichtalkoholische (metabolische) Fettlebererkrankung. Wie es die unterschiedlichen Bezeichnungen schon andeuten, hängt die eine Fettlebererkrankung mit dem übermässigen Alkoholkonsum zusammen, die andere Form der Fettlebererkrankung hat nichts mit dem Alkoholkonsum zu tun. Dazu kommen Erscheinungsformen wie beispielsweise Virus-Lebererkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Eisenspeicherstörungen und andere Zustände, die eine Fettlebererkrankung fördern oder erst möglich machen.
Weltweit gesehen sind etwa 25 Prozent der Bevölkerung von einer Fettlebererkrankung betroffen. Damit präsentiert sich die Fettleber als häufigste Lebererkrankung überhaupt. Bei den Diabetikern selbst weisen etwa 30 bis 40 Prozent der Betroffenen eine Fettleber auf. Auch etwa die Hälfte der Patienten mit schweren Fettstoffwechselstörungen leiden an einer Fettlebererkrankung.
Wie entsteht eine Fettleber?
Eine Fettleber entsteht, wenn die Kapazität der Leberzellen zur Fettaufnahme überschritten wird. Dadurch lagert sich in der Leber selbst Fett ab, das durch die Leber nicht mehr abgebaut werden kann. Die Fettansammlung in den Leberzellen führt dazu, dass sich diese Zellen entzünden und dann Botenstoffe aussenden, die die Insulinversorgung der Leber hemmen. Schliesslich kommt es zu einer Art Insulinresistenz, so dass das Insulin im Körper nicht so wirken kann, wie es von der Natur her vorgesehen ist.
In der Folge tritt eine Überzuckerung im Körper auf. Dadurch wird ein Reiz ausgesendet, der dafür sorgt, dass noch mehr Insulin produziert wird. Der erhöhte Insulinspiegel führt dann weiter zu einer auch erhöhten Fettaufnahme, Fettsynthese und Fettspeicherung. Damit entsteht ein Wirkungskreis, der immer mehr Fett in der Leber ablagert aber auch generell die Fettspeicherung im Körper weit über das normale Mass hinaus anschiebt.
Was merken Betroffene von einer Fettleber?
Ernüchternd festzustellen ist, dass etwa die Hälfte aller Betroffenen praktisch symptomlos lebt und sich entsprechend keinerlei Sorgen etwa um die Lebergesundheit macht. Auf der einen Seite mag das beruhigend wirken, auf der anderen Seite ist das schon ein Alarmsignal dafür, dass wirksam einsetzende therapeutische Interventionen erst spät, meist sehr spät einsetzen.
Bei einigen Patienten tritt eine allgemeine aber eher unspezifische Müdigkeit auf. Eine gewisse Mattigkeit und vielleicht einmal undifferenzierte leichte Schmerzen im Oberbauch deuten darauf hin, dass hier ein ernsthaftes Leiden vorliegen könnte. Meist wird das jedoch von den Patienten selbst nicht ernst genommen.
Dadurch bleibt die Fettleber in den meisten Fällen ein Zufallsbefund, der erst im Rahmen der Behandlung anderer Erkrankungen zutage tritt. Das können beispielsweise erhöhte Leberwerte im Rahmen eines Gesundheitschecks sein oder auch sichtbare Veränderungen der Leber bei einer Standard-Ultraschalluntersuchung.
Generell besteht die Gefahr, dass eine nicht behandelte Fettleber bis zur Leberzirrhose fortschreiten kann. Spätestens dann merken die Betroffenen, dass ihre Leber krank ist. Typische Zeichen sind dann der bekannte grosse Wasserbauch, bestimmte Umgehungskreisläufe im Organismus und weitere Zeichen kommen dann jedoch sehr spät. Praktisch ist beim Krankheitsbild Fettleber von keinen Symptomen bis hin zu schweren und gefährlichen Krankheitsverläufen alles möglich.
Zwischen 50 bis 90 Prozent der Menschen mit Fettleber sind adipös, also klar übergewichtig. Zeichen eines metabolischen Syndroms sind erkennbar.
Wie kann eine Fettleber sicher diagnostiziert werden?
Vor einigen Jahren noch war die Biopsie das Mittel der Wahl, wenn der Zustand der Leberzellen genauer bestimmt werden sollte. Dazu wird mit einer Nadel direkt in das Organ gestochen und eine kleine Gewebeprobe entnommen. Diese Gewebeprobe kann dann weiter auf die Verfettung der Leberzellen hin untersucht werden.
Dank der Fortschritte in der medizinischen Technik können wir heute in 90 Prozent der Fälle eine Fettleber auch ohne eine Biopsie diagnostizieren. Mit unterschiedlichen bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Computertomographie können heute absolut schmerzfreie Untersuchungen ohne einen Eingriff in den Körper vorgenommen werden. Dank der exzellenten Darstellung lässt sich auch so der Fettgehalt in der Leber vergleichsweise gut mit verlässlichen Werten feststellen.
Grundlage bei der Auswertung der Ultraschalluntersuchungen ist beispielsweise ein Vergleich von Leber- und Nierengewebe. Sind beide Organe gesund, weisen sie in etwa die gleiche Struktur und Farbe im Bild auf. Kommt das Nierengewebe dunkler als das der Leber zur Darstellung, dann weisen die helleren Teile in der Leber auf Fetteinlagerungen hin. So lässt sich eine Fettleber schon mit recht grosser Sicherheit erkennen.
Entschliessen sich die Spezialisten dann doch für eine Gewebeprobe, meistens zum Ausschluss oder Nachweis zusätzlich vorliegender Lebererkrankungen, dann werden die Unterschiede noch deutlicher. Eine gesunde Leber besteht aus sauber angeordneten und klar differenzierten Zellen. Bei der Fettleber ist die Störung der Zellarchitektur durch die Fetteinlagerungen deutlich zu erkennen. Bei einer ausgeprägten Fettleber mit entzündeten Zellen wird das noch deutlicher.
Wie ist der Weg zur Fettleber
Von der gesunden Leber hin zur Fettleber braucht es immer eine gewisse Zeit und bestimmte Umstände. Verschiedene ungünstige Faktoren bewirken die Fetteinlagerung in den Leberzellen, die dann weiterhin zu Entzündungen in der Leber selbst führen können. Das muss nicht sein, kann aber sein. Wenn jedoch eine solche Entzündung stattfindet wird ein gewisser Umbau im Bindegewebe vorangetrieben, der unbehandelt bis zu einer vollständigen Vernarbung der Leber führen kann. Dann ist bereits das Stadium der Leberzirrhose erreicht. Die Leberzirrhose wiederum ist ein begünstigender Faktor für die Entstehung von Leberkrebs. Das trifft auf etwa zwei Prozent der Betroffenen zu. Aber auch dann, wenn noch keine Leberzirrhose diagnostiziert wurde, werden immer mehr Fälle von Leberkrebs bei Fettleber bekannt. Und in den USA gilt die Fettleber heute als der häufigste Grund für eine Lebertransplantation.
Ein Blick auf Diabetes mellitus
Gewöhnlicherweise reden wir hier von der Zuckerkrankheit. Eine solche wird diagnostiziert, wenn chronisch überhöhte Zuckerwerte im Blut festgestellt werden. Der Körper ist gewissermassen überzuckert. Wirkfaktoren für das Entstehen der hohen Blutzuckerwerte sind die Verminderung der Wirkung des Insulins und im Verlauf oftmals ein Insulinmangel.
Derzeit sind etwa sechs Prozent der Weltbevölkerung, auch Kinder, von der Zuckerkrankheit betroffen. Bei den Kindern wird zumeist der Diabetes Typ 1 beobachtet. Mit Zunahme des krankhaften Übergewichts auch bei Kindern tritt hier aber auch der Typ 2 vermehrt in Erscheinung. In unterschiedlich angelegten Testverfahren kann Diabetes sehr sicher und unkompliziert diagnostiziert werden.
Was bedeutet Diabetes mellitus für das Leben der Menschen?
Ein Vorliegen von Diabetes mellitus ist mit tatsächlich schwerwiegenden Risiken und Folgen für die Gesundheit und das Leben der Betroffenen verbunden. Eine Problematik sind die Schäden an den kleinen Gefässen. Das betrifft vor allem die Nieren, die Netzhaut des Auges und das Nervensystem. Von relativ milden Nierenproblemen bis zum kompletten Nierenversagen mit Dialysepflichtigkeit reicht die Spannweite. Bei den Netzhauterkrankungen könne solche Störungen durch Diabetes mellitus bis zur Blindheit führen. Bezüglich der Schädigung des Nervensystems kommt es zum Verlust bestimmter Sinneseindrücke, die sich beispielsweise so äussern können, dass Patienten nicht mehr den Boden unter ihren Füssen spüren können. Auch Probleme mit der Koordination und dem räumlichen Lagewechsel werden beobachtet. Berichtet wird auch von Magen-Darm-Störungen mit Durchfall und anderen Symptomen. Herzrhythmusstörungen können das Erscheinungsbild ergänzen.
Neben den Schäden an den kleinen Gefässen sind auch Schäden an den grossen Gefässen eine Folge von Diabetes mellitus. Besonders erwähnenswert sind hier koronare Herzerkrankungen. Zumindest ist hier das Risiko von Diabetes-Patienten gegenüber der Normalbevölkerung deutlich höher. Für Diabetiker kann dieses Risiko als etwa doppelt so hoch bewertet werden. Ganze 75 Prozent der Diabetiker sterben an einem kardiovaskulären Ereignis.
Auch das Risiko, einen Hirnschlag zu erleiden, ist in etwa 2,5mal höher als in der Vergleichsgruppe der Menschen ohne Diabetes. Eine Durchblutungsstörung vor allem in den Beinen ist mit einem Risiko von 4,5mal mehr als in der Vergleichsgruppe zu bewerten. Bekannt ist der diabetische Fuss, der durch genau diese Durchblutungsstörungen entsteht und bis hin zur erforderlichen Amputation führen kann.
Mit Diabetes mellitus erhöht sich auch allgemein das Infektionsrisiko bezogen auf praktisch alle Infektionskrankheiten.
Die Beziehung von Fettleber und Diabetes mellitus
Das Besondere an der Beziehung von Fettlebererkrankungen und Diabetes mellitus ist die Tatsache, dass beide Krankheiten gegenseitig und wechselseitig sowohl Auslöser aber auch Folge der jeweils anderen Erkrankung sein können. Das heisst: Fettleberpatienten sind oder werden häufig Diabetiker und Diabetiker leiden häufig an einer Fettleber. Es gibt also einen kausalen Zusammenhang zwischen Fettleber und Diabetes.
Stellen wir uns einen möglichen Werdegang vor: Ein zunächst körperlich völlig gesunder und normaler Mensch beginnt, aus unterschiedlichen Ursachen heraus an Gewicht zuzunehmen. Das Fettgewebe nimmt zu und irgendwann ist die Fähigkeit der Einspeicherung von Fett erschöpft. Das führt dann zu einer wahren Überschwemmung des gesamten Organismus mit freien Fettsäuren. Irgendwann wir der Organismus resistent auf die Wirkung des Insulins und es kommt zu einer Überzuckerung. Stellt sich nun die Frage: Wohin mit dem Zucker?
Ein Teil der freien Fettsäuren lagert sich in den Leberzellen ab und führt dort zur bereits beschriebenen Fettleber. Damit werden die Fähigkeiten der Leber für einen gesunden Fettstoffwechsel deutlich eingeschränkt. Ausserdem kommt es zu einer immer ausgeprägteren Insulin-Reststenz, die sich in der Wechselwirkung wiederum auf den Blutzucker auswirkt und schlussendlich zur Diabetes Typ 2 führt. Weitere Wirkungen und Effekte sind hier immer mit eingeschlossen wie beispielsweise Bluthochdruck, Störungen der Funktion der Bauchspeicheldrüse etc.
In der gegenseitigen Bedingung von Fettleber und Diabetes entsteht ein Teufelskreis, der sich nur schwer und dann auch nur mit radikaler Methodik durchbrechen lässt.
Was lässt sich tun?
Zumindest bis zu einem Body-Mass-Index BMI von 30, maximal 35, lässt sich wohl noch gegensteuern und sollte auch aktiv etwas getan werden. Bemerkenswert dabei ist, dass die Fettleber reversibel ist, also auch zurückgebildet werden kann. Selbst wenn es bereits zu einer Leberentzündung gekommen ist, lässt sich der Prozess noch umkehren. Ausschlaggebend ist recht zeitiges Handeln. Ist es bereits zu einer Leberzirrhose gekommen, kann diese kaum noch aufgehalten werden. Dennoch sollte auch dann mit konsequenten Lebensstilanpassungen und regelmässigen Kontrollen darauf hingewirkt werden, dass weitere Leberschädigungen vermieden werden.
Der Weg zurück zur gesunden Leber führt immer über die Reduktion des Körpergewichts und eine entsprechende Verminderung der Überfettung des Organismus. Schon fünf Prozent Reduktion des Körpergewichts führt zu einer relevanten Entfettung der Leber.
Bei sieben bis zehn Prozent Gewichtsabnahme können auch entzündliche Prozesse in der Leber oder eine beginnende Vernarbung des Lebergewebes zurückgebildet werden. Das sind Fakten, die Mut machen und hinreichend erprobt und erforscht sind.
Für die Gewichtsabnahme sind mehrere Faktoren entscheidend. Das beginnt bei einer deutlichen Verminderung der Kalorienaufnahme, geht über gesunde und regelmässige Bewegung. Dabei ist ein Zeitraum von mindestens acht Wochen, in der Regel aber deutlich mehr anzusetzen. Eine möglichst engmaschige Beratung und Betreuung durch Fachärzte ist sehr ratsam, da auch weitere Risikofaktoren beobachtet und ausgeschlossen werden müssen. Das betrifft vor allem die kardiovaskulären Risiken.
Toxische Nahrungsmittel wie Alkohol, Getränke mit einem hohen Fructosegehalt und Nikotin sollten unbedingt vermieden werden.
Den gesamten Vortrag von Frau Dr. med. Michaela Neagu mit vielen zusätzlichen interessanten Informationen und weiteren Fragen und Antworten können Sie sich hier im Video-Vortrag anschauen.
Eine Powerpoint Präsentation zum Thema veranschaulicht und ergänzt den Vortrag.
Bierbauch – Männer und die Verharmlosung von Übergewicht
Ob am Fussballplatz oder in der Bar, Männer verstecken ihren Bierbauch nicht, sondern die 10-15kg Übergewicht werden stolz vor sich hergetragen. Niemand sollte sich darüber lustig machen, aber das Thema muss mit Sensibilität angesprochen und besprochen werden. Über den vermeintlichen Bierbauch wird gern geschwiegen, auch beim Arzt, auch bei der Physiotherapie oder beim Sport.
„Übergewicht bei Männern“. Dies kann nicht einfach als „Fresssucht“ oder „Selbstvergessenheit“ eingeordnet werden. Das Übergewicht bei Männern hat ebenso viele Ursachen wie Erscheinungsformen. In erster Linie betrifft es Männer ab dem mittleren Alter, die sich (ähnlich wie Frauen) in einer besonderen Art der Stoffwechselveränderung befinden.
Aufzeichnung vom 3.9.2021 “ Saaserhof“ in Saas-Fee Übergewicht: Bierbauch & Liebeshanteln als Gefahr? von Dr. med. J. Zehetner
Kapitelauswahl : Video starten Menüleiste unten rechts oder Punkte anwählen!
Mehr zu den kommenden Events & Aufzeichnungen: https://www.helvetiusholding.ch/helvetius-life-streaming-2021/
Gerade im zunehmenden Alter strebt der Körper aus entwicklungsphysiologischen Gründen danach, Nahrungsreserven gewissermassen als Fettreserven zu speichern, um für eventuelle Engpässe vorzusorgen. Besonders bei Männern, die aufgrund ihrer Berufstätigkeit oder eingeschränkter Bewegung weniger Kalorien verbrauchen als sie aufnehmen, führt das schnell zu unerwünschtem Übergewicht. Dabei spielen vor allem organische Prozesse eine wichtige Rolle, die sich nicht so einfach „ausschalten“ lassen.
Während oft von Diät sowie kleineren Portionen gesprochen wird, ist vor allem unter Männern das Thema Alkohol und Alkoholkonsum kleingeredet, belächelt und negiert. Doch verstecken sich gerade in der flüssigen Kost wie Bier und Wein viele versteckte Kalorien, welche nicht gerne mitgezählt werden. Auch die in Mode gekommenen Energie-Drinks, diverse Shakes und auch Protein-Shakes (wenn auch gesund) sind Energielieferanten und meist kalorienreich. Vor allem Fruchtsäfte und Smoothies werden hier leicht nebenbei konsumiert ohne daran zu denken, wieviel Zucker hier mitkonsumiert wird.
Übergewicht ist mittlerweile weltweit häufiger zu verzeichnen als Unterernährung. Das eigentliche Problem ist überwiegend in den westlichen Industrieländern zu beobachten, da es gerade hier ein immer grösser werdendes Überangebot von Nahrungsmitteln zu jeder Zeit gibt. Die Übergewichtsrate liegt beispielsweise in den USA bei um die 35-40 Prozent der Bevölkerung, was eine nicht zu unterschätzende Tatsache ist. Das bedeutet ein Übergewicht von mindestens 20 Kilogramm, oder ein BMI von 30 oder mehr. Das ist auch trotz der chirurgischen Eingriffsmöglichkeiten so, wobei gerade diese Methoden mittlerweile als sehr sicher und erfolgreich einzuordnen sind. Dennoch ist die Rate der operativen notwendigen Eingriffe in diesem speziellen Bereich viel zu niedrig.
Beim Thema Bierbauch – als Anreisser der Diskussion- geht es nicht nur darum die Bevölkerung und die Fachkollegen entsprechend zu informieren. Vielmehr sehe ich es als wichtig, über die modernen Behandlungsmöglichkeiten der bariatrischen Behandlungsmethoden bis zur Chirurgie aufzuklären. Dabei geht es in erster Linie immer darum, den Patienten entsprechend ihrer individuellen Ausgangslage zu helfen.
Information zum Thema Adipositas
Verstehen muss man, dass Übergewicht immer auch mit Begleiterkrankungen verbunden ist. Diabetes, Bluthochdruck, Schlafapnoe, zu hohe Cholesterinwerte – all das manifestiert sich im Umfeld des Übergewichts. Aber es gibt auch noch einen anderen Aspekt, der sich besonders in den letzten Jahren herauskristallisiert hat. Dabei geht es darum, dass Menschen mit Übergewicht einfach stigmatisiert werden. In der Schule, im Berufsleben und bis in das ganz private Dasein hinein werden übergewichtige Menschen als faul, fett, verfressen, unachtsam und bewegungsfaul beschrieben. Das setzt den Betroffenen zusätzlich zu und hilft nicht, die Problematik gezielt und bewusst anzugehen. Dabei ist deutliches Übergewicht seit spätestens 2013 als Krankheit definiert. Damit reiht sich krankhaftes Übergewicht ein mit solchen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder vielen andere chronische Krankheiten.
Die Stigmatisierung von Übergewicht ist für die Patienten äusserst gefährlich, da diese sich dann zurückziehen und ihre eigentliche Problematik nicht gezielt und aktiv angehen können. Dabei ist eine professionelle Behandlung, Beratung und Begleitung der sicherste Weg aus dem Übergewicht.
Jeder ist gefordert, sich in seinem Kontakt mit krankhaft übergewichtigen Menschen sowohl in der Wortwahl als auch im Verhalten etwas zurückzunehmen. Auch dann, wenn es „nur“ um den vermeintlichen Bierbauch geht.
Warum speziell „Männer mit Übergewicht“?
Ja, auch Frauen leiden unter dem krankhaften Übergewicht. Männer tun das aber auf eine besondere Weise. Bei Frauen gibt es mittlerweile die „Curvy Models“, bei Männern nicht. Und Männer neigen von Natur aus schon dazu, die etwas grösseren Portionen zu essen, auch wenn das allmählich rückläufig zu sein scheint. Das Weltbild war und ist eben auch so gestrickt, dass ein Bauch immer auch unterbewusst mit Wohlstand verbunden wird. Auch in den modernen Industriegesellschaften. Die Gefahren sind zwar meist bewusst, werden aber erst dann realisiert, wenn sie tatsächlich da, sichtbar und manchmal schon spürbar sind.
Dazu kommt, dass Männer spätestens ab einer gewissen Lebensphase nicht diesen besonderen Blick auf ihr Äusseres haben, wie dieser vielen Frauen eigen ist. Das eigentliche Problem wird nicht oder erst sehr spät erkannt und dann gern auch als naturgegeben hingenommen. So bleibt der Weg zum Arzt aus und der Übergewichtschirurg ist für viele Betroffene eine fremde Grösse. Deshalb müssen gerade Männer sensibilisiert werden, sich dieser Problematik aktiv zu stellen.
Was mit dem nicht ernst genommenen Bierbauch beginnt, endet nicht selten in der Übergewichts-Katastrophe, sofern nicht rechtzeitig die richtigen Schritte, beispielsweise in eine Praxis der Swiss1Chirurgie, gegangen werden.
Nächster Event:
4. Fachtagung der Helvetius Holding AG auf dem Talent Campus Bodensee in Kreuzlingen
Am 22. Oktober 2021 findet ab 18:00 Uhr die 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG statt. Kernthemen der öffentlichen Veranstaltung sind Diabetes und Übergewicht sowie Lebererkrankungen mit den Auswirkungen auf die persönliche Gesundheit. Erweitert wird das Themengebiet durch interessante Vorträge zur Motiviation im Freizeitsport und zum Leberfasten mit Hepafast.
Neben Dr. med. Jörg Zehetner werden auch die Ernährungsmediziner Dr. med. Hardy Walle und Dr. med. Tilmann Schmitz sowie die Fussball- und Trainer-Legende Martin Andermatt durch die spannenden Themen führen.
Ihre Anmeldung zur kostenfreien Veranstaltung erwarten wir unter Anmeldung Kreuzlingen – Die Helvetius Holding AG.
Mehr Informationen gibt es im Beitrag und unter Streaming – Live Events Kreuzlingen – Die Helvetius Holding AG.
Fachtagung der Helvetius Holding AG auf dem Talent Campus Bodensee Kreuzlingen
Ein Event voller medizinischer und sozialer Fachthemen mit Gelegenheiten zum Networking
Mit ihrer 4. Fachtagung auf dem Talent Campus Bodensee in Kreuzlingen steuert die Helvetius Holding AG auf den Höhepunkt ihrer diesjährigen Vortragsreihe zu.
Mit Dr. med. Jörg Zehetner (Professor USC), Dr. med. Hardy Walle (Ernährungsmediziner), Martin Andermatt (Trainer und Fussball-Legende) sowie Dr. med. Tilmann Schmitz (Ernährungsmediziner) stehen national und international anerkannte Persönlichkeiten auf der Bühne und referieren zu Schwerpunkten der medizinischen Forschung, der gesunden Ernährung, Motivation und Sport.
Kernthemen der medizinischen Fachthemen sind
- „Aufstossen, Übergewicht und Diabetes – Zusammenhänge erkennen“ und
- „Fettleber und Übergewicht – Leberfasten mit Hepafast“.
Darüber hinaus beschäftigt sich die hoch interessante Veranstaltung mit Themen zur Motivation und gesunden Lebensweise im Alltag, beantwortet aber auch Fragen, die sich jedem betroffenen und interessierten Teilnehmer stellen.
Neben den Spezialisten aus den unterschiedlichen Fachbereichen treffen sich hier auch bekannte und erfolgreiche Unternehmer und Persönlichkeiten von öffentlichem Interesse zum Meinungsaustausch und Netzwerken.
Damit ergeben sich für die Teilnehmer an der Veranstaltung interessante Möglichkeiten zur Wissenserweiterung, Kompetenzbildung und für das Knüpfen wertvoller Kontakte.
Die 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG steht allen interessierten und angemeldeten Teilnehmern kostenfrei offen.
Termin: 22.Oktober 2021, 18:00 Uhr auf dem Talent Campus Bodensee in Kreuzlingen.
Bitte beachten Sie, dass eine Teilnahme an der Fachtagung nur nach vorheriger Anmeldung möglich ist.
Ihre Anmeldung können Sie einfach unter Anmeldung Kreuzlingen – Die Helvetius Holding AG vornehmen.
Bitte betrachten Sie diese Information gern als persönliche Einladung und registrieren Sie sich zur Teilnahme am Event. Wir freuen uns auf ein Kennenlernen oder Wiedersehen zur 4. Fachtagung der Helvetius Holding AG auf dem Talent Campus Bodensee in Kreuzlingen.
Stigmatisierung Übergewicht. Was heisst das?
Dr. med. Jörg Zehetner zur Problematik Übergewicht und was das für Betroffene bedeutet
Im Rahmen der Vortragsreihe der Helvetius Holding AG hat sich Dr. med. Jörg Zehetner, Professor USC, zur Stigmatisierung Übergewichtiger und den daraus resultierenden Folgen für Betroffene positioniert. In seinem Vortrag in der Saaser-Stube Saas-Fee schilderte der erfahrene Mediziner, der sich auch intensiv mit der Übergewichtsproblematik befasst, die Umstände, mit denen Adipositas-Patienten praktisch Tag für Tag zu leben haben.
Sie sind unter uns
Eingangs des Vortrages stellte Dr. Zehetner klar, dass praktisch jeder die Übergewichtigen kennt. In der eigenen Familie, im Freundeskreis oder in der Runde der Kolleginnen und Kollegen, überall gibt es sie und die Anzahl der Betroffenen nimmt stetig zu. Und das Leben der Patienten mit Übergewicht ist im wahrsten Sinne des Wortes kein leichtes.
Wo die Stigmatisierung beginnt
Guck mal, der Dicke da! Oh, ist die fett. Der Dicke sollte sich mal mehr bewegen. Schau mal, was der im Einkaufskorb hat, dabei ist er doch schon dick genug.
So oder so ähnlich beginnt die Stigmatisierung Übergewichtiger. Ohne die Frage nach dem Woher oder Warum, ohne Rücksicht auf die persönliche Betroffenheit der Menschen werden diese bewusst oder unbewusst in eine Schublade gepackt, in die sie weder hineingehören, noch sich selbst allein daraus befreien könnten. Neben den flapsigen Bemerkungen gibt es da auch solche, die wirklich weh tun und den Betroffenen kein Stück weiterhelfen.
Vorurteile abbauen
Wer sich tiefergehend mit der Problematik Fettleibigkeit und Adipositas beschäftigt weiss, dass davon Betroffene sehr unter ihrer momentanen Lebenssituation leiden. Ein erster Schritt, dieses Leider zumindest zu verringern wäre der Abbau der landläufigen Vorurteile. Dafür ist immer der beste Moment.
Kampf gegen Übergewicht bedarf eines professionellen Netzwerkes
Kaum ein Übergewichtiger mit schwerwiegender Problematik wird sich der Erkrankung langfristig und erfolgreich allein stellen können. Auch wenn Übergewichtsoperationen mittlerweile ein probates und erfolgreiches Mittel im Kampf gegen die überflüssigen Pfunde sind, braucht es einer gezielten Netzwerkarbeit vor, während und nach dem medizinischen Eingriff. Dafür wurde unter dem Dach der Helvetius Holding AG ein professionelles Netzwerk aufgebaut, das in allen Phasen beratend, begleitend und unterstützend den Patienten zur Seite steht.
Grosse gesellschaftliche Allianz gegen Stigmatisierung notwendig
Das Thema Übergewicht ist allerorten präsent. Nicht nur im Alltag, auch in den Medien begegnet das Thema den Menschen immer häufiger und intensiver, nebst den landläufig bekannten Witzen und Bemerkung zum Thema Übergewicht. Von der Stigmatisierung ist der Weg in die Diskriminierung meist ein sehr kurzer. Dicke Menschen werden mit einer Begriffswelt in Zusammenhang gebracht, die alles andere als angenehm oder wertschätzend ist. Erst recht dann, wenn man diese Menschen persönlich gar nicht kennt. Diese Stigmatisierung reicht weit in das persönliche und gesellschaftliche Leben Betroffener hinein. Selbst das Berufsleben ist dabei nicht ausgeschlossen. Um das zu verändern, ist ein grosser gesellschaftlicher Konsens notwendig.
Schritte aus der Stigmatisierung
Soll der Teufelskreis aus Stigmatisierung und Diskriminierung Übergewichtiger gebrochen werden, bedarf es einer klarer Linie. Und die beginnt genau dort, wo Übergewicht als Krankheit und damit auch als behandelbar und heilbar verstanden wird. Erst dann kann ein aktives Zugehen auf diese Menschen erfolgen, die sich dann auch selbst aktiv ihrer Problematik stellen können, ohne sich weiterhin verstecken zu müssen.
Ein weiterer Schritt wäre, das Auftreten gegenüber diesen Patienten deutlich zu überdenken. Und zwar in jedem Lebensbereich und in jeder Begegnung mit übergewichtigen Menschen. Erst dann, wenn diesen Menschen das Stigma genommen wird, werden diese auch selbst aktiv in den Prozess ihrer Gesundung einsteigen können. Würde, Respekt und Toleranz sind hier die genau passenden Stichworte.
Wichtig ist, auch übergewichtige Menschen als wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft wahrzunehmen und zu erkennen, dass sie nicht faul, behäbig, unangenehm und wenig leistungsfähig, sondern krank sind. Und gegen Krankheiten kann man etwas tun, auch gegen krankhaftes Übergewicht.
Übergewicht als Krankheit definieren
Wer sich näher mit Übergewicht und Adipositas befasst, wird diese schnell als tatsächliche Krankheiten verstehen können. Wie bei jeder organischen Erkrankung gibt es auch hier klare Definitionen und Entwicklungen, aber auch therapeutische Interventionen, die klar für ein Krankheitsbild sprechen. Ein erster Anhaltspunkt dafür ist die Einteilung in unterschiedliche Klassifizierungen des Übergewichts, ausgehend vom Body Mass Index, BMI.
Auch wenn die Übergewichtschirurgie eine hilfreiche Intervention ist, erreicht sie allein aber nicht die Lösung des Problems. Krankhaftes Übergewicht ist und bleibt eine chronische Krankheit, die einer lebenslangen Aufmerksamkeit, aber keiner geringschätzenden Stigmatisierung bedarf.
Mehr vertiefte Informationen zum Thema gibt es im Videomitschnitt des Vortrages (LINK) und direkt auf den Webseiten der Swiss1Chirurgie .