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World Obesity Day 2022 – Alle müssen handeln

Unter dem Motto „Everybody needs to act“ wird der World Obesity Day am 04. März 2022 der Start in ein neues Jahr im Einsatz gegen die weltweite Ausbreitung von Übergewicht als eine der bedrohlichsten Krankheiten überhaupt gestartet. Mittlerweile leiden weltweit gesehen mehr Menschen an Übergewicht, als an Hunger. Mit der Volkskrankheit Übergewicht sind eine Menge an persönlicher und gesamtgesellschaftlicher Leidensgeschichten und Schäden verbunden, als angenommen werden. Mehr zum World Obesity Day am 04. März 2022 und zu dem, was wir alle tun können, erfahren Sie im ausführlichen Beitrag der Swiss1Chirurgie.

Am 04. März ist der World Obesity Day – Werden wir alle aktiv!

 

Der unermüdliche Einsatz gegen Übergewicht ist eine weltweite, aber auch persönliche Aufgabe

Ja, mit „unermüdlicher Einsatz“ haben wir wohl eine etwas ungewöhnliche Wortwahl getroffen, aber das mit allen guten Gründen. Übergewicht ist eine exorbitant zunehmende Zivilisationskrankheit überall in der Welt. Mittlerweile sind weltweit mehr Menschen von Übergewicht und Adipositas betroffen, als andererseits Menschen an Hunger leiden. Und das mit allen Folgen für die individuelle Gesundheit, für die Gesellschaften und für die Entwicklung der Menschheit überhaupt.

Übergewicht als das Leiden unserer Zeit verstehen

Zum World Obesity Day am 04. März 2022 wollen wir das Augenmerk gezielt und ganz bewusst auf die Weltkrankheit Übergewicht lenken. Die Auswirkungen, die Übergewicht auf das persönliche Leben und faktisch alle Lebensbereiche und die Gesellschaft hat, sind mittlerweile fatal, werden aber viel zu selten und mit viel zu wenig Energie öffentlich kommuniziert.

Übergewicht macht das Leben wortwörtlich schwer, bedeutet umfangreiche Einschränkungen im persönlichen Leben, fügt wirtschaftlichen Schaden zu und belastet sowohl die Gesundheitssysteme als auch das ganz persönliche Leben. Vor allem die Häufigkeit und Intensität der Begleit- und Folgeerkrankungen im Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas werden immer deutlicher. Von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über psychische Probleme bis hin zum vorzeitigen Tod reicht eine Breite von Erscheinungen, die untrennbar mit Adipositas verbunden sind.

Erst dann, wenn wir Übergewicht als das Leiden unserer Zeit verstehen, werden wir auch in die Lage kommen, den weltweiten Kampf gegen das Übergewicht als Aufgabe für die Menschheit zu verstehen. Gutgemeinte Ratschläge, Willenserklärungen und der oftmals widerwillige Verzicht auf ein Zuviel reicht da nicht aus. Es ist an der Zeit, aktiv zu werden.

Alle müssen handeln

«Everybody needs to act» – Das ist das Motto des World Obesity Day 2022. Jeder muss handeln bedeutet aber auch, dass jetzt endlich alle aktiv werden müssen. Angesprochen dabei sind nicht nur die an Übergewicht leidenden Menschen selbst. Angesprochen sind auch die, die mittelbar oder unmittelbar an der weiteren Ausbreitung der Volkskrankheit Übergewicht beteiligt sind. Hier sprechen wir die Nahrungsmittelindustrie, den Handel, die Werbung und die Verbraucher genauso an wie die Politik, die Interessenverbände, die Gesellschaft als Ganzes.

Nur wenn wir verstehen, dass Übergewicht ein zentrales gesundheitliches und gesellschaftliches Problem ist, werden wir eine entsprechende Handlungsvielfalt und Aktivität erreichen können. Die Zeit der Erklärungen und des guten Willens ist vorbei. Wenn Übergewicht nicht schlussendlich zur Geissel der Menschheit werden soll, müssen wir jetzt alle und alle gemeinsam aktiv werden.

 

Was zu tun ist

In einer ganzen Reihe von Beiträgen hat sich die Swiss1Chirurgie und das Zentrum für Bariatrische Chirurgie gemeinsam mit ihren Partnern bislang zum Thema Übergewicht, den Risiken und den Behandlungsmöglichkeiten gewidmet. Dabei haben wir immer auch die Prävention in den Mittelpunkt gestellt. Was wir wissen ist: Worte allein reichen nicht aus.

Nun endlich kommt es auf das Handeln aller an. Betroffene, Ärzte, Wissenschaftler, Nahrungsmittelproduzenten, die Politik, Familien, Freunde und die ganze Gesellschaft sind gefragt, wenn die Bekämpfung des Übergewichts mit all seinen Folgeerscheinungen erfolgreich gelingen soll.

Dazu braucht es vor allem echter Aktivität, nicht nur der guten Worte und auch nicht nur am 04. März. Lassen Sie uns alle aber den 04. März 2022 zum Start einer weltweiten Bewegung gegen Übergewicht machen. Tragen Sie sich alle diesen Tag, als den Start-Tag in ein besseres und gesünderes Leben ein.

Unterstützen wir Betroffene damit, dass wir ihnen gut zuhören, sie in ihrer Problemlage wahrnehmen und verstehen. Hören wir auf, dicke Menschen zu stigmatisieren und als faul und als selbst schuld darzustellen. Beginnen wir damit, vor allem diesen Menschen aktive und nützliche Hilfen für den Alltag an die Hand zu geben. Dazu gehören im Ernstfall auch medizinische und psychologische Begleitungen, vor allem aber ein Mitnehmen in ein aktives und gesünderes Leben.

Besser leben muss nicht einfach nur Verzicht bedeuten. Mit zahlreichen Möglichkeiten und Aktivitäten können Privatpersonen, Vereine, Unternehmen und Freunde helfen, den übergewichtigen Menschen neue Perspektiven zu schaffen. Damit zeigen wir nicht nur, dass wir Übergewicht als Krankheit verstehen, sondern dass wir alle gemeinsam gewillt sind, dem Übergewicht den Kampf anzusagen.

Wir als Swiss1Chirurgie gemeinsam mit dem Zentrum für Bariatrische Chirurgie verstehen uns als Partner der Übergewichtigen und zugleich als Unterstützer all derer, die uns im Einsatz gegen das weltweite Übergewicht unterstützen. Dazu informieren und handeln wir nicht nur in unseren Praxen, sondern auch in einer Reihe von Vorträgen, in unseren Veröffentlichungen und vor allem in der direkten Arbeit mit den Menschen.

Der World Obesity Day am 04. März 2022 kann der Start in ein neues Verständnis von Übergewicht und dem Einsatz dagegen sein. Aber nur dann, wenn wir tatsächlich alle handeln. Weil jedes Leben ein lebenswertes Leben ist.

Am 04. März ist World Obesity Day (Welt-Adipositas-Tag)

Immer Anfang März gibt es einen Tag, der als World Obesity Day sich dem Thema Übergewicht widmet. Sicherlich ist das für die Betroffenen kein Feiertag, aber immerhin der Tag, an dem ein guter Grund besteht, über Übergewicht allgemein und die damit verbundene Stigmatisierung besonders nachzudenken.

Dieses Jahr ist der Fokus „Übergewicht bei Männern“.  Dies kann nicht einfach als „Fresssucht“ oder „Selbstvergessenheit“ eingeordnet werden. Das Übergewicht bei Männern hat ebenso viele Ursachen wie Erscheinungsformen. In erster Linie betrifft es Männer ab dem mittleren Alter, die sich (ähnlich wie Frauen) in einer besonderen Art der Stoffwechselveränderung befinden.

Gerade im zunehmenden Alter strebt der Körper aus entwicklungsphysiologischen Gründen danach, Nahrungsreserven gewisser massen als Fettreserven zu speichern, um für eventuelle Engpässe vorzusorgen. Besonders bei Männern, die aufgrund ihrer Berufstätigkeit oder eingeschränkter Bewegung weniger Kalorien verbrauchen als sie aufnehmen, führt das schnell zu unerwünschtem Übergewicht. Dabei spielen vor allem organische Prozesse eine wichtige Rolle, die sich nicht so einfach „ausschalten“ lassen.

In einem speziellen Video habe ich mich persönlich der Wichtigkeit des World Obesity Day angenommen. Auch aus dem Grund, dass Übergewicht mittlerweile weltweit häufiger zu verzeichnen ist als Unterernährung. Das eigentliche Problem ist überwiegend in den westlichen Industrieländern zu beobachten, da es gerade hier ein immer grösser werdendes Überangebot von Nahrungsmitteln – dies praktisch zu jeder Zeit – gibt.

Die Übergewichtsrate liegt beispielsweise in den USA bei um die 35-40 Prozent der Bevölkerung, was eine nicht zu unterschätzende Tatsache ist. Das bedeutet ein Übergewicht von mindestens 20 Kilogramm, oder ein BMI von 30 oder mehr. Das ist auch trotz der chirurgischen Eingriffsmöglichkeiten so, wobei gerade diese Methoden mittlerweile als sehr sicher und erfolgreich einzuordnen sind. Dennoch ist die Rate der operativen notwendigen Eingriffe in diesem speziellen Bereich viel zu niedrig.

Am World Obesity Day geht es nicht einfach nur darum, die Bevölkerung und die Fachkollegen entsprechend zu informieren. Vielmehr sehe ich es als wichtig, über die modernen Behandlungsmöglichkeiten der bariatrischen Chirurgie aufzuklären. Dabei geht es in erster Linie immer darum, den Patienten entsprechend ihrer individuellen Ausgangslage zu helfen.

Information zum Thema Adipositas

Verstehen muss man, dass Übergewicht immer auch mit Begleiterkrankungen verbunden ist. Diabetes, Bluthochdruck, Schlafapnoe, zu hohe Cholesterinwerte – all das manifestiert sich im Umfeld des Übergewichts. Aber es gibt auch noch einen anderen Aspekt, der sich besonders in den letzten Jahren herauskristallisiert hat. Dabei geht es darum, dass Menschen mit Übergewicht einfach stigmatisiert werden. In der Schule, im Berufsleben und bis in das ganz private Dasein hinein werden übergewichtige Menschen als faul, fett, verfressen, unachtsam und bewegungsfaul beschrieben. Das setzt den Betroffenen zusätzlich zu und hilft nicht, die Problematik gezielt und bewusst anzugehen. Dabei ist deutliches Übergewicht seit spätestens 2013 als Krankheit definiert. Damit reiht sich krankhaftes Übergewicht ein mit solchen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder vielen andere chronische Krankheiten.

Die Stigmatisierung von Übergewicht ist für die Patienten äusserst gefährlich, da diese sich dann zurückziehen und ihre eigentliche Problematik nicht gezielt und aktiv angehen können. Dabei ist eine professionelle Behandlung, Beratung und Begleitung der sicherste Weg aus dem Übergewicht.

World Obesity Day kann helfen, Vorurteile abzubauen

Jeder ist gefordert, sich in seinem Kontakt mit krankhaft übergewichtigen Menschen sowohl in der Wortwahl als auch im Verhalten etwas zurückzunehmen. Dazu kann der World Obesity Day ein besseres Bewusstsein schaffen. Dabei sollte man die Problematik eben nicht nur an diesem Tag im Jahr thematisieren. Aber ein solcher Tag kann helfen mehr Sensibilität für die Probleme der übergewichtigen Menschen zu schaffen, anstatt diese mit Stigmatisierung und Abwertung weiter ihrem Schicksal zu überlassen.

Warum speziell „Männer mit Übergewicht“?

Ja, auch Frauen leiden unter dem krankhaften Übergewicht. Männer tun das aber auf eine besondere Weise. Bei Frauen gibt es mittlerweile die „Curvy Models“, bei Männern nicht. Und Männer neigen von Natur aus schon dazu, die etwas grösseren Portionen zu essen, auch wenn das allmählich rückläufig zu sein scheint. Das Weltbild war und ist eben auch so gestrickt, dass ein Bauch immer auch unterbewusst mit Wohlstand verbunden wird. Auch in den modernen Industriegesellschaften. Die Gefahren sind zwar meist bewusst, werden aber erst dann realisiert, wenn sie tatsächlich da sind.

Dazu kommt, dass Männer spätestens ab einer gewissen Lebensphase nicht diesen besonderen Blick auf ihr Äusseres haben, wie dieser vielen Frauen eigen ist. Das eigentliche Problem wird nicht oder erst sehr spät erkannt und dann gern auch als naturgegeben hingenommen. So bleibt der Weg zum Arzt aus und der Übergewichtschirurg ist für viele Betroffene eine fremde Grösse. Deshalb müssen gerade Männer sensibilisiert werden, sich dieser Problematik aktiv zu stellen. Der World Obesity Day bietet dazu eine hervorragende Möglichkeit.