Speiseröhrenkrebs erfolgreich behandeln

Analysiert man die Erkrankungen an Speiseröhrenkrebs in der Schweiz so ist festzustellen, dass jährlich etwa 600 Menschen an dieser ernstzunehmenden Krankheit leiden. Das Hauptrisiko für die Herausbildung von Speiseröhrenkrebs sind Refluxerkrankungen, die durch das krankhafte saure Aufstossen eine Entwicklung von Krebs in der Speiseröhre deutlich begünstigen. Dabei sind von den Betroffenen etwa drei Viertel Männer. Zu den erfolgversprechenden Therapien bei Speiseröhrenkrebs gehört die Ösophagusresektion, die im Beitrag genauer erläutert werden soll.

Mehr Informationen und interessante Einblicke direkt von Prof. Dr. med. Jörg Zehetner können Sie im Rahmen eines Zoom Online Vortrages erleben. Termin: 10. März 2021, 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr.

Beginnen wir mit der Erklärung der für dieses Thema wichtigen Fachbegriffe

Unter Reflux versteht der Mediziner den Rückfluss von Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre. Vom Laien wird das als saures Aufstossen beschrieben. Ursächlich für den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre ist eine Schwächung des Muskels am Ende der Speiseröhre (Kardia). Neben dem eigentlichen sauren Aufstossen beschreiben die Patienten wie häufiges Sodbrennen, Brennen im Brustbereich oder auch Magenbrennen.

Die Speiseröhre wird im medizinischen Vokabular als Ösophagus bezeichnet. Funktional betrachtet ist die Speiseröhre eine Art muskulöser Schlauch, der durch Kontraktionen die Nahrung in den Magen befördert. Im Magen sorgt dann unter anderem die Magensäure für das Zersetzen der Nahrung als Teil im Prozess der Verdauung. Um die Speiseröhre vor dem ständigen Säureangriff zu schützen, befindet sich am unteren Ende der Speiseröhre ein Muskel, der diese bei normaler Funktion verschliesst. Ist die Funktion dieses Muskels beeinträchtigt, kommt es zum oben beschriebenen Reflux.

Unter einer Resektion wird in der Medizin das operative Entfernen eines Organs oder eines Teilorgans verstanden. Bezugnehmend auf unser Thema ist die Ösophagusresektion entsprechend die operative Entfernung des grössten Teils der Speiseröhre.

Die Risikofaktoren für die Entstehung von Speiseröhrenkrebs

Über die Jahre hinweg haben sich die wesentlichen Risikofaktoren für das Entstehen von Speiseröhrenkrebs etwas verändert. Waren es früher das Rauchen und der übermässige Alkoholkonsum, so sind es heute andauerndes (krankhaftes) saures Aufstossen und Übergewicht, die das Risiko für Speiseröhrenkrebs deutlich erhöhen. Folgt man den einschlägigen Ratgebern, so werden häufig Säureblocker und Diäten empfohlen, um die Problematik Reflux in den Griff zu bekommen. Allerdings wird hier nur bei den individuell spürbaren Erscheinungen, nicht aber an der Ursache angesetzt. Daher bleibt das Risiko einer Herausbildung von Speiseröhrenkrebs mittel- und langfristig bestehen, sofern die Ursachen für das saure Aufstossen  nicht konsequent angegangen werden. Was bleibt, ist das nicht mehr korrekt funktionierende „Ventil“ am Ende der Speiseröhre, sprich der Muskel, der die Magensäure am Aufsteigen in die Speiseröhre hindert. Kann hier keine Verbesserung erreicht werden, dann droht durch den ständigen Säureangriff auf die Speiseröhre letztlich der Speiseröhrenkrebs. Eine Operation am Refluxmuskel zum richtigen Zeitpunkt kann das Risiko erheblich senken.

Von den Beschwerden zur Diagnose

Eine der häufigsten Beschwerden, die die Patienten zum Arzt bringen, sind Schluckbeschwerden. Nach der Anamnese und einer genaueren Beschreibung des Beschwerdebildes wird oftmals eine Magenspiegelung (Gastroskopie) vorgenommen. Wird dabei in der Speiseröhre oder am Übergang zum Magen bösartiges Gewebe entdeckt oder vermutet, kann solches unter einer Kurznarkose mit einer Art Mini-Zange entnommen werden. Eine Laboruntersuchung bestätigt, ob es sich dabei um bösartiges Gewebe handelt oder nicht. Im ersteren Fall muss dann von Speiseröhrenkrebs ausgegangen werden, der dringlichst operativ zu behandeln ist. Ist die Diagnose Speiseröhrenkrebs erst einmal gestellt, muss die Entscheidung für eine passende Therapie getroffen werden.

Empfehlung: Kombinierte Therapie

Bevor therapeutische Schritte gegangen werden, muss der Schweregrad der Erkrankung und die räumliche Ausbreitung des Speiseröhrenkrebs zunächst genauer untersucht und detailliert festgestellt werden. Dafür ist die Computertomographie (CT) von Brust- und Bauchraum das Mittel der Wahl. So kann auch bewertet werden, ob Ablagerungen in der Lunge und Leber festzustellen sind. Eine Ultraschalluntersuchung der Speiseröhre kann auch Ablagerungen in den Lymphdrüsen bewerten.

Üblich in der Arbeit der Fachmediziner der Swiss1Chirurgie und in der Klinik Beau-Site ist ein interdisziplinäres Tumorboard, bei dem Spezialisten aus allen beteiligten Fachrichtungen eine genaue Bewertung der Symptome, Risiken und Behandlungsmöglichkeiten vornehmen. Dazu gehört neben der Empfehlung therapeutischer Massnahmen auch die zeitige Abklärung der Nachbehandlung.

In den meisten der Fällen wird vom Tumorboard eine kombinierte Therapie in Betracht gezogen. Diese Kombination besteht aus einer vorgeschalteten Chemotherapie, die als Vorbereitung für den eigentlichen operativen Eingriff im Rahmen der Ösophagusresektion zu verstehen ist. Gegebenenfalls kann auch eine Strahlentherapie Teil der Behandlung sein. Dabei erfolgt der operative Eingriff einige Wochen nach Beginn der Chemo- oder Strahlentherapie.

Der Ablauf einer Ösophagusresektion

Dank moderner Operationstechniken kann die Entfernung der Speiseröhre (Ösophagusresektion) als minimalinvasiver Eingriff (auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt) durchgeführt werden. Die Operation selbst dauert etwa drei bis vier Stunden und wird unter Narkose durchgeführt. Durch kleine Schnitte in der Bauchdecke werden die Verbindungen der Speiseröhre zum Magen und an den Zwerchfellschenkeln gelöst. Danach werden die Lymphdrüsen im Bauchraum entfernt, um anschliessend die Speiseröhre selbst entweder durch den Bauchraum oder durch den Brustraum zu entfernen. Das angrenzende Gewebe, dass möglicherweise auch von Tumorzellen befallen ist, wird dabei mit entfernt.

In einem weiteren Schritt wird der Magen zu einem Schlauch geformt. Dieser Magenschlauch wird schlussendlich mit dem oberen verbliebenen Ende der Speiseröhre im Halsbereich verbunden. Anschliessend wird der Erfolg des operativen Eingriffs mit einer von Dr. Jörg Zehetner speziell entwickelten Methode überprüft. Dazu wird ein fluoreszierender Stoff in den Blutkreislauf des Patienten gespritzt. Innerhalb von fünf bis zehn Sekunden lässt sich mit Einsatz einer Laserkamera feststellen, ob das Ergebnis der Operation zufriedenstellend ist.

Schnelle Mobilisierung und Genesung der Patienten

Ein klarer Vorteil der modernen Operationstechniken im Rahmen der Ösophagusresektion ist die kurze Verweildauer der Patienten in der Klinik. Mit selbständiger Atmung erwachen die operierten Patienten aus der Narkose und verbleiben je nach Zustand ein bis zwei Tage auf der Intensivstation zur Überwachung der Körperfunktionen. Auf der Normalstation wird bereits fünf Tage nach dem Eingriff mittels Schluckröntgen überprüft, ob die Verbindung von Magenschlauch zum Anfang der Speiseröhre gut verheilt ist. Lässt sich das bestätigen, kann langsam mit dem Aufbau der Kost begonnen werden.

Je nach individueller Entwicklung dauert der Klinikaufenthalt selbst etwa eine Woche bis zehn Tage. Anschliessend wird eine zweiwöchige Rehabilitationsmassnahme nachgeschoben, die der raschen Heilung der Patienten Vorschub leistet. Schon nach drei Monaten erlebt der Patient seine ursprüngliche Lebensqualität, jetzt dafür ohne Speiseröhrenkrebs und die unangenehmen Begleiterscheinungen. Vom Prinzip her kann jetzt auch wieder alles gegessen werden, vielleicht in kleineren Portionen, dafür auf mehrere Mahlzeiten am Tag verteilt.

Mehr Informationen und interessante Einblicke direkt von Prof. Dr. med. Jörg Zehetner können Sie im Rahmen eines Zoom Online Vortrages erleben. Termin: 10. März 2021, 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr.

Medizinisches Fachwissen und Experten-Rat im Radio Bern1

Die Menschen interessieren sich mehr für ihre Gesundheit und nutzen unterschiedliche Quellen, sich zu gesunder Lebensweise aber auch zu Krankheiten und deren Symptomatik sowie Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Gerade Volkskrankheiten wie Adipositas (Fettleibigkeit; krankhaftes Übergewicht) oder Refluxerkrankungen (beispielsweise chronisches saures Aufstossen) rücken weiter in  den Fokus des öffentlichen Interesses und öffnen so auch die Türen zu Medien wie Radio oder Fernsehen.

Die Swiss1 Chirurgie unter Leitung von Prof. Jörg Zehetner hat sich längst einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit verschrieben und begrüsst alle Massnahmen und Wege, mit denen die gesellschaftliche Wahrnehmung solcher Erkrankungen gefördert werden kann. Gerade in der Stigmatisierung betroffener Frauen und Männer sieht Jörg Zehetner eine Problematik, die viele Patienten davon abhält, sich entsprechender medizinischer Untersuchungen zu entziehen. Letztlich entsteht dann ein Teufelskreis, der mit einem langen Leidensweg verbunden, nur selten, meist gar nicht zur Verbesserung des Lebens der Betroffenen führt. Alte aber auch neue Volkskrankheiten sind nicht nur ein Problem für die Betroffenen selbst. Auch die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft sind betroffen, wenn steigende Fallzahlen zu mehr Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit und letztlich auch steigenden Kosten in der Krankenversicherung führen.

Mit viel Engagement hat sich deshalb Jörg Zehetner im Rahmen seiner Bemühungen um mehr Gehör in der Öffentlichkeit jetzt im Radio zu Wort gemeldet. Am 17. August 2020 war im Rahmen der Podcast-Reihe „Medizinisches Wissen“ das Thema Speiseröhrenentfernung (Oesophagusresektion) ein Schwerpunkt, zu dem sich der Fachmediziner der Hirslanden Klinik Beau Site positioniert hat. Wann und warum eine Speiseröhrenentfernung angezeigt sein kann, hat Jörg Zehetner in nur zwei Minuten sehr anschaulich erklärt.

Schon am Folgetag, dem 18. August 2020 war Jörg Zehetner im Radio Bern1 wieder zu hören. Dieses Mal zum Thema Übergewicht, das in der Schweiz und allen anderen hoch entwickelten Industrieländern der Welt als Krankheit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auch hier hat sich Jörg Zehetner klar zu den Betroffenen positioniert und mit seiner langjährigen Erfahrung als Viszeralchirurg über die klassischen Methoden der Behandlung von krankhaftem Übergewicht gesprochen.

Auch hier beeindruckt Jörg Zehetner mit der Fähigkeit in nur zwei Minuten die wesentlichen Behandlungsmöglichkeiten darzustellen.

Hier die zwei Podcast Beitrag von Radio Bern1 in voller Länge hören:

https://swiftcdn6.global.ssl.fastly.net/projects/5f3e31531d258/index.html?cb=abhioqr529cv93v8xj8x8

Bemerkt sei, dass diese kurzen Podcasts keine umfassende und gründliche Diagnose und Beratung ersetzen können. Wer glaubt, selbst mit einer der zwei Problematiken konfrontiert zu sein, wende sich an eine der Praxen der Swiss1Chirurgie. Hilfreich kann auch ein Besuch der Webseite www.swiss1chirurgie.ch sein. Hier werden umfangreiche Inhalte zu den Themengebieten angeboten. Darüber hinaus sind dort auch alle Kontaktmöglichkeiten zu Prof. Jörg Zehetner und zu den Praxen der Swiss1Chirurgie zu finden.