Podcast: Bauchwandbrüche, Verschluss mit Netzeinlage

Herzlich Willkommen im neuen Podcast der Swiss1Chirurgie. In diesem Podcast des Hernien-Zentrums der Swiss1Chirurgie befassen wir uns heute mit dem Thema Bauchwandbrüche und deren Verschluss mittels einer Netzeinlage.

Mein Name ist Jörg Zehetner. Gedacht ist diese Podcast Serie als Patienteninformation für Betroffene und alle, die sich mit dem Thema Hernien, hier speziell Bauchwandbrüche und deren Therapie mit Netzeinlage.

Zunächst möchten wir an dieser Stelle abklären, was Bauchwandbrüche überhaupt sind.

Bauchwandbrüche entstehen durch eine Schwäche des Bindegewebes in der Bauchwand. Oftmals treten solche Bauchwandbrüche in der Folge operativer Eingriffe im entsprechenden Bereich auf. Zu unterscheiden sind solche Bauchwandbrüche von solchen, die durch eine angeborene Gewebeschwäche in der Bauchwand oder durch regenerative Prozesse im Alter bedingt sind. Auffällig sind in jedem Fall kleinere Lücken im Gewebeaufbau der Bauchwand in etwa oberhalb und unterhalb des Bauchnabels.

Die am häufigsten auftretende Form des Bauchwandbruches ist der Nabelbruch. Im medizinischen Latein wird der Nabelbruch als Hernia umbilicalis et paraumbilicalis bezeichnet. Generell besteht bei allen Menschen zur Geburt eine Schwäche in der Bauchwand im Bereich des Nabels. Bedingt ist diese durch den physiologischen Aufbau der Nabelschnur, die die Versorgung des Ungeborenen durch die Plazenta möglich macht. Nach der eigentlichen Geburt wird die Nabelschnur zertrennt und es entsteht der Bauchnabel. Genau an dieser Stelle kommt es immer wieder auch zu schwächer ausgebildetem Gewebe, das im späteren Verlauf der Entwicklung einen Nabelbruch ermöglicht.

Besonders Frauen in der der fortgeschrittenen Schwangerschaft sind davon betroffen, wobei es durch den Druck von innen auf die Bauchwand nicht selten zur Ausbildung einer grösseren Hernie kommt.

Auch nach Operationen im Bauchbereich, besonders nach offenen Operationen treten häufiger Bauchwandbrüche auf, da es durch die im Operationsverlauf aufgetrennte Bauchwand an diesen Stellen zu einer Schwächung des Gewebes kommt.

Darüber hinaus können Bauchwandbrüche an unterschiedlichen Stellen auftreten, beispielsweise am linken oder rechten Oberbauch oder im Bereich des Unterbauches.

Erscheinungsformen der Bauchwandbrüche

Durch kleinere Gewebelücken in diesem Bereichen kann das Fett unterhalb der Bauchwand hervortreten. Durch etwas grössere Lücken mit etwa zwei bis vier Zentimetern besteht dann schon die Gefahr, das beispielsweise Anteile des Dünndarms durch die Bauchwand gedrückt werden können.

Noch grössere Hernien mit einem Ausmass von fünf bis sieben Zentimetern rufen bei den Betroffenen schon stärkere Schmerzen hervor und bleiben entsprechend kaum unbemerkt. Das auch deshalb, weil bei einer solchen Grösse der Hernien der Bruchsack, auch als Herniensack bezeichnet, schon die Grösse eines mittleren Apfels annehmen kann.

Ein Bauchwandbruch ist aufgrund der Einklemmung von Organteilen ohnehin schon sehr unangenehm und verursacht vor allem ziehende Schmerzen.

Verbunden damit ist immer auch die erhöhte Gefahr, dass wie bereits erwähnt Dünndarmschlingen eingeklemmt werden. Damit wird die Durchblutung dieser Darmanteile zumindest deutlich eingeschränkt, wenn nicht gar unterbrochen, was schlussendlich auch zu Absterben der betroffenen Organteile führen kann. Immer besteht dann auch das Risiko einer Bauchfellentzündung mit entsprechenden Komplikationen bis hin zur Lebensgefahr.

Therapie von Bauchwandbrüchen in den Praxen der Swiss1Chirurgie

Die Hernien-Experten im Hernien-Zentrum der Swiss1Chirurgie beschäftigen sich bereits seit vielen Jahren mit der Behandlung von Bauchwandbrüchen. Sehr kleine Bauchwandlücken werden hier minimalinvasiv behandelt. Dafür wird lediglich ein kleiner Schnitt gesetzt, der dann direkt wieder vernäht wird und auch ohne Netzeinlage eine ausreichend hohe Festigkeit im Bauchwandgewebe bietet.

Grössere Bauchwandbrüche werden entsprechend aufwändige rund intensiver behandelt. Dabei kommt es immer auf die konkrete Ausbildung des Bruches, auf das Alter der Patienten, auf den allgemeinen Gesundheitszustand und auf bestehende Vorbefunde der Patienten an. In vielen Fällen ist eine laporoskopische Operation mittels kleiner Schnitte möglich. Dabei ist die laporoskopische Operation mittels Verwendung einer Netzeinlage eine sehr schonen Methode, die schnell durchgeführt werden kann, für die Patienten wenig belastend ist und in aller Regel sehr gute Ergebnisse aufweist.

Laporoskopische Operation

Bei der laporoskopischen Operation wird durch einen kleinen Schnitt eine Kamera seitlich unter der Bauchwand eingebracht und ermöglicht den Blick von Innen auf den bestehenden Gewebedefekt. Der betroffene Bereich des Bauchraumes wird mit CO2-Gas gefüllt, so dass ein ausreichend grosser Operationsbereich entsteht. Mit minimalinvasiven Operationstechniken werden die erforderlichen Instrumente zum Einlegen, Positionieren und Fixieren des Hernien-Netzes eingebracht. Dabei handelt es sich um zwei Schnitte mit einer Länge von etwa einem halben Zentimeter.

Das Netz dient dabei als Verstärkung der Bauchwand von innen. Damit lassen sich weitere Bauchwandbrüche in den entsprechenden Bereichen für die Zukunft sehr sicher ausschliessen. Auf einer Seite ist dieses Netz unbeschichtet, damit es gut mit der Bauchwand verklebt und verwachsen kann. Auf der innenliegenden Seite ist das Netz beschichtet, um ein Verwachsen in etwa mit dem Dünndarmgewebe zuverlässig auszuschliessen.

In der Behandlung von Bauchwandbrüchen vertraut die Swiss1Chirurgie seit Jahren auf die Herniennetze der Firma Bard, die sich bereits tausendfach in der therapeutischen Behandlung bewährt haben. Vorteilhaft bei diesen Netzen ist auch, dass diese bereits mit einem speziellen Fixationssystem ausgestattet sind, was das Fixieren der Netze an der Bauchwand deutlich vereinfacht und die minimalinvasive Operation noch erträglicher für die Patienten macht.

Wesentlicher Vorteil dieser Netze ist, dass sie sich aufgrund ihrer speziellen Ausformung sehr leicht und präzise platzieren lassen. Das Netz selbst wird auf eine Ballonstruktur aufgelegt und dann zentriert auf dem Bruch positioniert. Das Aufblasen das Ballons spannt das Netz auf und sorgt dafür, dass dieses flach auf der Bauchwand aufliegt. Damit erhält das Herniennetz eine perfekte Position ohne grösseren operativen Aufwand. Anschliessend wird das Netz an den Rändern an der Bauchwand fixiert. Danach kann die Ballonstruktur wieder entfernt werden. Dieses hier beschriebene Positionierungssystem wird ausschliesslich von der Swiss1Chirurgie in Bern zur Anwendung gebracht. Damit konnten wir im Sinne der Patienten durchweg sehr gute Ergebnisse mit wenig postoperativen Schmerzen erreichen.

Die Anzahl der Befestigungsstellen des Netzes an der Bauchwand variiert je nach Grösse des Bruches. Erfahrungsgemäss bedeuten weniger Fixationspunkte auch weniger Schmerzen für den Patienten. Während früher noch permanentes Nahtmaterial eingesetzt wurde, greifen die Experten der Swiss1Chirurgie heute auf resorbierbares Material zurück, dass sich nach acht bis zwölf Wochen vollständig und rückstandslos auflöst. Sollte beispielsweise bei der Operation ein Nerv getroffen werden, werden dadurch eventuell auftretende Schmerzen nach der Auflösung der resorbierbaren Klammern in der Regel dann auch verschwinden.

Werden Bauchwandbrüche in einer grossen offenen Operation behandelt, so führt das häufig zu sehr komplizierten Heilungsprozessen mit entsprechend schwierigen Gewebeverwachsungen. Bei minimalinvasiven Eingriffen wie wir diese in den Praxen der Swiss1Chirurgie durchführen, sind solche Komplikation von vornherein ausgeschlossen, was den Heilungsprozess für die Patienten deutlich vereinfacht und verkürzt.

Durchführung und Nachbehandlung offener Operationen bei Bauchwandbruch

Sind bereits grössere offene Operationen mit entsprechenden Verwachsungen durchgeführt worden, empfehlen wir eine Nachoperation, bei der diese komplizierten Verwachsungen entfernt werden können und eine weitere Stabilisierung der Bauchwand erreicht wird. Dabei geht es in erster Linie um den Verschluss der betroffenen Bauchmuskulatur, bei der meist das hintere Faszienblatt betroffen ist. Dieses lässt sich mit einer entsprechenden Nachoperation wieder gut verschliessen und mit einem Netz verstärken. Die restliche Bauchmuskulatur wird dann wieder exakt platziert.

Mit einer solchen, etwas länger andauernden Operation lassen sich die Gewebeverwachsungen entfernen und die Funktion der Bauchdecke wieder vollständig herstellen. Nicht verschwiegen werden soll, dass eine solche grosse Operation aufgrund ihrer Länge von zwei bis drei Stunden auch gewisse Risiken birgt. Je nach Alter, gesundheitlicher Konstitution und möglichen Vorbefunden kann es beispielsweise zu Entzündungsprozessen im Bereich des operierten Gewebes kommen.

Fest steht, dass eine solche offene Operation mit deutlich mehr Schmerzen verbunden ist, als die minimalinvasiven Eingriffe. Eine Verweildauer von fünf bis sieben Tagen in Beobachtung im Krankenhaus muss eingeplant werden. Auch die Heilungsprozesse selbst dauern länger an, als bei einem minimalinvasiven Eingriff.

Je nach Operationsfeld müssen auch Drainagen gelegt werden, um ein Absaugen der Wundsekrete im Laufe der Gewebeheilung zu ermöglichen. Im Falle der grossen offenen Operation ist immer auch anschliessend ein Bauchgurt zur Stützung des Gewebes zu tragen. Gemeinsam mit den orthopädischen Spezialisten haben die Chirurgen der Swiss1Chirurgie einen Gurt mit spezieller Bauchkalotte entwickelt. Dabei ist es in komplizierten Fällen sogar möglich, mittels 3-D-Druck eine individuelle Kalotte anzufertigen. Dadurch kann die Bauchwand exzellent abgestützt werden, was bei vorkonfektionierten Produkten nicht immer der Fall ist.

Das Tragen eines solchen Bauchgurtes wird für etwa drei bis sechs Wochen nach erfolgter Operation erforderlich sein. Unsere Empfehlung geht dahin, den Bauchgurt die ersten drei Wochen Tag und Nacht zu tragen. Die anschliessenden drei Wochen muss der Gurt nur tagsüber getragen werden. Eine fortlaufende Kontrolle und Nachbetreuung findet in den Praxen der Swiss1Chirurgie statt.

Für weitere Fragen zu Bauchwandbrüchen allgemein und den therapeutischen Möglichkeiten dürfen Sie sich gern an die Spezialisten der Swiss1Chirurgie wenden. Darüber hinaus stellen wir auf unserer Webseite www.swiss1chirurgie.ch weiteres Informationsmaterial zur Verfügung. Weiterhin nutzen Sie die Kontaktmöglichkeiten unter www.swiss1chirurgie.ch oder rufen in einer unserer Praxen an.

Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit!

Dieser Podcast ist ein Teil der Podcast-Reihe von Helvetius.Life

Helvetius.Life ist die Hauszeitung der Helvetius Holding AG.Hier vereinen die Swiss1Chirurgie, das Zentrum für bariatrische Chirurgie ZFBC, die Gastroenterologische Gruppenpraxis GGP und das Praxiszentrums Bern PZB ihre Kompetenzen und Leistungen im Sinne der Gesundheit unserer Patienten.

Mit Helvetius.Life informieren wir über spannende Themen aus den Fachbereichen der Kliniken und Praxen, geben Einblicke in die Arbeit der Spezialisten, zeigen Ihnen in Erfahrungsberichten von Patienten, was wir können und stellen neue Erkenntnisse, Therapien und wissenschaftliche Forschungsergebnisse vor.

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Podcast: Seltene Brüche der Bauchwand

Herzlich Willkommen zum fünften Teil unserer Podcast Reihe zum Thema Hernien. In diesem Podcast des Hernien-Zentrums der Swiss1Chirurgie befassen wir uns heute mit dem Thema Seltene Brüche der Bauchwand.

Der Podcast wurde nach einer Idee und Textvorlage von Prof. Dr. Jörg Zehetner gesprochen. Jörg Zehetner ist unter anderem der Inhaber der Swiss1Chirurgie und Belegarzt an der Hirslanden Klinik Beau-Site.

https://hernien.podigee.io/5-hernien-podcast-5/embed?context=external&theme=default

Gedacht ist diese Podcast Serie als Patienteninformation für Betroffene und alle, die sich mit dem Thema Hernien, hier speziell mit selten auftretenden Brüchen der Bauchwand beschäftigen.

In vorangegangenen Podcasts haben wir mit Leistenbrüchen, Bauchwandbrüchen und Zwerchefellbrüchen befasst. Im vierten Podcast der Reihe stand die chirurgische Versorgung von Hernien mit Netzen im Mittelpunkt. Sollten Sie diese Podcasts bereits gehört haben, wissen Sie auch schon, was unter einem Bruch oder einer Hernie zu verstehen ist. Immer handelt es sich dabei um Brüche im Gewebe, durch die innere Organe ganz oder teilweise aus ihrer physiologisch korrekten Lage heraustreten. Das kann mit mehr oder weniger starken Schmerzen verbunden sein. Je nach konkretem Bruchgeschehen kann dabei die Blut- und Sauerstoffversorgung der betroffenen Organe beeinträchtigt oder vollständig unterbrochen sein, was unter ungünstigen Umständen zum Absterben der Organanteile im Bruchsack führen und Lebensgefahr bedeuten kann.

Neben den bereits besprochenen Brüchen der Bauchwand gibt es auch seltenere Erscheinungsformen der Bauchwandhernien. Solche selteneren Formen werden oftmals nur durch eine Computertomographie des Bauchraumes erkannt. Auch eine Magentresonanzuntersuchung kann Aufschluss über das Vorliegen eines Bauchwandbruches bieten, der mit den konventionellen Möglichkeiten des Abtastens nach einem entsprechenden Schmerzensbild der Patienten nicht erkannt werden kann.

Auch bei einer gezielten Untersuchung der Bauchwand mittels Ultraschall kann gelegentlich eine der seltenen Formen des Bauchwandbruches erkannt werden.Vor allem im Unterbauch wird häufig die seltene Form einer Spieghel-Hernie diagnostiziert. Diese Sonderform der Hernien wird nach ihrer speziellen Lage benannt.

Das hintere Faszienblatt der Bauchmuskulatur endet in der Mitte zwischen dem Bauchnabel und dem Schambein. Dabei kann das hintere Faszienblatt eine Lücke aufweisen oder es rutscht zwischen hinterem Faszienblatt und Bauchmuskel ein Bruchsack hinein. In diesem Bruchsack können auch Teile des Dünndarmes eingeklemmt sein.

Diese Sonderform einer Spieghelschen Hernie ist von aussen nicht tastbar, sorgt aber für die gleichen Probleme wie die klassische Bauchhernie. Entsprechend wird eine chirurgische Versorgung auch dieser Form der Bauchhernie erforderlich sein.

Eine weitere Sonderform der Brüche der Bauchwand können lateral verlaufende Brüche sein. Diese liegen in der Flanke oder noch weiter hinten im Lombarbereich. Solche Brüche treten vermehrt nach offenen Nierenoperationen auf. Solche Bruchlücken sind aufgrund ihrer anatomischen Lage schwieriger zu versorgen als Brüche in der vorderen Bauchwanddecke. Durch die Rotation in der Bewegung des Oberkörpers treten starke Kräfte auf, was die chirurgische Versorgung solcher seltenen Brüche mit Netzeinlage eher schwierig macht. Zwar kann mit einer Netzeinlage die Bruchlücke geschlossen werden, allerdings kann damit auch die Beweglichkeit spürbar eingeschränkt werden.

Für die Versorgung solcher seltenen Brüche sind echte Spezialisten gefragt, die über ausreichende Erfahrung in der chirurgischen Technik und Operation solcher Brüche verfügen.

Sonderformen von Hernien treten auch am Zwerchfell auf. Dabei geht es bereits um die korrekte Diagnose von Abweichungen in der Zwerchfell-Lücke. Abnormalitäten werden oftmals verkannt und nicht als Zwerchfellbruch diagnostiziert. Selbst im Laufe einer Computertomographie werden diese speziellen Zwerchfellbrüche oftmals übersehen. Ein teilweise um Jahre verlängerter Leidensweg der Patienten ist die Folge. Manchmal führt erst eine laparoskopische Diagnostik dazu, dass solche Zwerchfellbrüche entdeckt werden.

Auch die im medizinischen Sprachgebrauch als Rektusdiastase bezeichnete Form von Hernien gehört zu den Sonderformen der Brüche. Hier ist die Mittellinie zwischen den geraden Muskelsträngen der Bauchmuskulatur deutlich verbreitert. Dieses physiologische Phänomen tritt besonders bei Frauen in der Schwangerschaft auf. Auch bei stark übergewichtigen Patienten sind solche Erscheinungen zu beobachten.

Durch den erhöhten Druck auf die Bauchmuskulatur werden die Bauchmuskeln überdehnt und weichen auseinander. Eine Schwächung der Muskulatur in der Mittellinie führt dann zu einem Auseinanderweichen der Muskelstränge bis Handesbreite.

Erkennbar werden solche Brüche, wenn der Patient auf dem Rücken liegend den Kopf hebt. Dann stellt sich im Bereich des Nabels eine zeltförmige Struktur dar, die als Auswölbung erscheint. Diese Ausbuchtung wird als Rektusdiastase bezeichnet. Über Schmerzen klagen die Patienten kaum. Die Auseinanderweichung der Bauchmuskulatur kann durch den erfahrenen Chirurgen ertastet werden. Da es sich hier nicht um eine klassische Hernie handelt und die Betroffenen zumeist schmerzfrei sind, besteht auch keine Notwendigkeit für einen chirurgischen Eingriff. Bestenfalls können kosmetische Erwägungen dazu führen, eine Korrektur der Rektusdiastase vorzunehmen. Wenn kleinere Hernien am Bauch in der Mittellinie gemeinsam mit einer Rektusdiastase auftreten, können beide Symptome operativ korrigiert werden.

Auch in den Sonderformen der Hernien haben die Swiss1Chirurgie Experten die neuesten Methoden und Techniken der chirurgischen Eingriffe erlernt und über Jahre erprobt. Eine Möglichkeit der chirurgischen Intervention ist das Anlegen von Nähten, die die Bauchmuskulatur wieder in die korrekte Position bringen. Eine Netzeinlage stabilisiert das Gewebe und unterstützt den Heilungsprozess. Auch eine Doppelung des vorderen Faszienblattes an der Mittellinie korrigiert den Defekt erfolgreich und nachhaltig. Mittels Netzeinlage werden auch hier eventuell bestehende Bruchlücken geschlossen. Eine solche Operation kann offen, minimalinvasiv oder als laparoskopischer Eingriff durchgeführt werden.

Gelegentlich kommt bei solchen Eingriffen auch der Operations-Roboter „DaVinci“ zum Einsatz. Ob und wie die Robotertechnik in der Chirurgie eingesetzt wird entscheidet immer der operierende Chirurg im Vorgespräch mit dem Patienten.

Bei sehr komplexen Bauchwandhernien oder grösseren Bruchlücken arbeiten die Experten der Swiss1Chirurgie immer mit plastischen Chirurgen zusammen. Damit kann für die Patienten jeweils ein optimales Ergebnis erreicht werden.

Sollten Sie im Zusammenhang mit besonderen Formen von Hernien eine Zweitmeinung einholen wollen, empfehlen sich die Experten der Swiss1Chirurgie im Hernien-Zentrum als Ihre professionellen Ansprechpartner. Das trifft ucch zu, wenn Sie bei einer Hernienoperation die Zusammenarbeit mit einem plastischen Chirurgen wünschen oder bereits mit einem plastischen Chirurgen über eine Hernien-Operation gesprochen oder diese geplant haben.

Auch bei nichtzufriedenstellenden Ergebnissen einer bereits vorgenommenen Operation kommen wir gern mit Ihnen ins Gespräch und empfehlen Ihnen die nächsten Schritte zur Korrektur des operativen Eingriffes.

Bei übergewichtigen Patienten oder älteren Patienten mit schwachen Gewebestrukturen oder Risikofaktoren wie Herzerkrankungen sowie bei Rauchern und Diabetikern sind auch die besten Operationstechniken immer mit einem erhöhten Risiko verbunden. Ein allgemein gesunder Lebensstil verringert die Risiken. Ausreichend Sport und Bewegung, eine gesunde Ernährung und ein achtsamer Umgang mit der eigenen Gesundheit sind Möglichkeiten, die Risiken bezüglich Bauchwandhernien deutlich einzuschränken und auch Operationsrisiken zu vermindern.

Wir empfehlen, auf unserer Webseite unter www.swiss1chirurgie.ch unseren online Gesundheitscheck durchzuführen. Damit gewinnen Sie wertvolle Rückschlüsse auf Ihren aktuellen Gesundheitszustand.

Für Patienten mit einem Body-Mass-Index über 35 empfiehlt sich vor einem operativen Eingriff immer eine gezielte Gewichtsabnahme. Idealerweise wird ein Gewicht unter Body-Mass-Index 30 erreicht, bevor die chirurgische Korrektur einer grossen Bauchwandhernie durchgeführt wird.

Die Spezialisten des Zentrums für bariatrische Chirurgie ZfbC in Bern können Ihnen gern Empfehlungen für allenfalls anfallende bariatrische Operationen geben. Alle angebotenen Leistungen unterliegen dabei den strengen Kriterien der Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Übergewichtschirurgie SMOB. Die Ergebnisse jedweder bariatrischer Eingriffe werden protokolliert und dokumentiert.

Für weitere Fragen zu chirurgischen Interventionsmöglichkeiten, Operationstechniken und -methoden oder zu allgemein therapeutischen Möglichkeiten dürfen Sie sich gern an die Spezialisten der Swiss1Chirurgie wenden. Darüber hinaus stellen wir auf unserer Webseite www.swiss1chirurgie.ch weiteres Informationsmaterial zur Verfügung. Weiterhin nutzen Sie die Kontaktmöglichkeiten unter www.swiss1chirurgie.ch oder rufen in einer unserer Praxen an.

Vielen Dank für Ihr Interesse und für Ihre Aufmerksamkeit!

Dieser Podcast ist ein Teil der Podcast-Reihe von Helvetius.Life

Helvetius.Life ist die Hauszeitung der Helvetius Holding AG.Hier vereinen die Swiss1Chirurgie, das Zentrum für bariatrische Chirurgie ZFBC, die Gastroenterologische Gruppenpraxis GGP und das Praxiszentrums Bern PZBE ihre Kompetenzen und Leistungen im Sinne der Gesundheit unserer Patienten.

Mit Helvetius.Life informieren wir über spannende Themen aus den Fachbereichen der Kliniken und Praxen, geben Einblicke in die Arbeit der Spezialisten, zeigen Ihnen in Erfahrungsberichten von Patienten, was wir können und stellen neue Erkenntnisse, Therapien und wissenschaftliche Forschungsergebnisse vor.

Podcast Thema: Leistenbrüche und die moderne 3-D-Netz-Versorgung

https://hernien.podigee.io/1-neue-episode/embed?context=external&theme=default

Herzlich Willkommen im neuen Podcast der Swiss1Chirurgie. Im aktuellen Podcast des Hernien-Zentrums der Swiss1Chirurgie befassen wir uns heute mit dem Thema Hernien. Schwerpunkt dabei werden Leistenbrüche und die Therapie mit der 3-D-Netz-Versorgung sein.

Mein Name ist Jörg Zehetner. Gedacht ist diese Podcast Serie als Patienteninformation für Betroffene und alle, die sich mit dem Thema Hernien auseinandersetzen möchten.

Zunächst muss abgeklärt werden, was Leistenbrüche sind.

Leistenbrüche sind Schwächen in der Bauchwand, bei denen das Bauchwandgewebe reisst und dahinter liegende Organe ganz oder teilweise durch die Bauchwand durchbrechen. Bei einem Leistenbruch findet dieser Durchbruch durch die Bauchwand in der Leistengegend statt.

Vor allem diagnostiziert werden solche Leistenbrüche bei Männern. Auch Frauen etwa ab dem 50. Lebensjahr können Betroffene von Leistenbrüchen sein. Äusserlich auffällig dabei sind Vorwölbungen im Leistenbereich, die mehr oder weniger deutlich in Erscheinung treten.

Nun stellt sich die Frage, wie es eigentlich zu Leistenbrüchen kommt.

Bereits bei Neugeborenen können Leistenbrüche beobachtet werden. Ursache dafür ist, dass sich beispielsweise bei männlichen Säuglingen die Bauchdecke im Bereich der Samenstränge noch nicht vollständig geschlossen hat. Solche Leistenbrüche werden nach der Diagnose noch im ersten Lebensjahr operativ behandelt.

Abweichend von den Leistenbrüchen bei Neugeborenen sind Leistenbrüche bei Männern zumeist in einem Alter von 40 bis 50 Jahren zu beobachten. Am häufigsten leiden Männer ab dem 60. Lebensjahr unter Leistenbrüchen.

Grundsätzlich ist die Ursache für jeden Leistenbruch, egal in welchem Alte rund bei welchem Geschlecht, auf eine Bauchwandschwäche im Bereich der Leisten zurückzuführen.

Wie machen sich Leistenbrüche bemerkbar?

Ein Leistenbruch lässt sich häufig schon dann vermuten, wenn es zu anhaltenden leichten bis mittelschweren Schmerzen im Leistenbereich kommt. Diese Schmerzen können durchaus auch heftig und stechend sein. Oftmals strahlen die Schmerzen in den Oberschenkel und bei Männern in die Hoden aus. Deutlich spürbar sind die Schmerzen zumeist beim Tragen schwerer Lasten oder als stechende oder ziehende Schmerzen bei Überkopf-Arbeiten.

Werden solche Schmerzen in den angegebenen Bereichen wiederholt verspürt, ist eine genauere Diagnose durch den Hausarzt oder den spezialisierten Facharzt zu empfehlen.

Wie werden Leistenbrüche diagnostiziert?

Eine sichere Diagnose können erfahrene Chirurgen bereits durch Abtasten der Leistengegend stellen. Dabei legt der Chirurg seine Hand in die Leiste des Patienten und lässt diesen willentlich husten. Durch den Hustenstoss wölbt sich die Hernie in der betroffenen Region vor und kann ertastet werden.

Bemerkenswert ist, dass es auch Hernien gibt, die nicht reponibel sind. Das heisst, dass solche Hernien nicht durch leichten Druck wieder an ihre ursprüngliche Position geschoben werden können. Dann bleiben die Auswölbungen ausserhalb der Bauchwand, was nicht selten auch zu einer Einklemmung führen kann.

Die Einklemmung einer Hernie ist eine akute Komplikation und muss sofort, möglichst noch am gleichen Tag operativ versorgt werden. Eine länger andauernde Einklemmung, besonders von Teilen des Darmes, kann die Durchblutung der Organe wesentlich einschränken oder gar vollkommen stoppen. In der Endkonsequenz führt das zu erheblichen Durchblutungsstörungen bis hin zum Absterben von Teilen des betroffenes Organs. Das bedeutet schlussendlich eine Perforation, als ein Leckbildung, am Dünndarm mit lebensgefährlichen Folgen. Solche Folgen sind gefährliche Bauchfellentzündungen und andere schwerwiegende Komplikationen. Unter anderem wegen dieser Komplikationen sollten Hernien immer sehr ernst genommen werden, da sie eine schwere Gefährdung der Gesundheit und im Extremfall des Lebens der Patienten darstellen.

Bei eher asymptomatischen Hernien, die vom Patienten weder bemerkt noch verspürt werden, kann weiter abgewartet und beobachtet werden. Sollte es hier jedoch zu gelegentlichen stechenden oder ziehenden Schmerzen in der Leistengegend kommen, ist ebenfalls eine gründliche Abklärung durch den Spezialisten dringend erforderlich. Nur so kann die Dringlichkeit weitere medizinischer und chirurgischer Massnahmen zuverlässig bewertet werden.

Sollten die Symptome unklar sein, was beispielsweise bei stark übergewichtigen Patienten häufig vorkommt, kann der Chirurg mittels Ultraschalluntersuchung im Leistenbereich eine genauere Abschätzung des Erkrankungsbildes vornehmen. Auch ein Abdomen CT, also eine Computertomographie des Bauchbereiches oder eine Magnetresonanzuntersuchung können Aufschluss über nicht erkannte oder nicht klar diagnostizierbare Hernien bieten.

Oftmals treten Leistenbrüche beidseitig auf. Wenn auf der einen Seite eine grosse Hernie besteht, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auf der anderen Körperseite eine kleinere oder gleichgrosse Hernie besteht. Deshalb werden bei Verdacht auf Leistenbruch immer beide Seiten einer Untersuchung unterzogen, selbst wenn die Hernie selbst vom Patienten zunächst nur auf einer Seite spürbar ist. In diesem Zusammenhang wird eine beidseitige Korrektur der Bauchwand empfohlen, wenngleich die Schmerzen und Beschwerden vielleicht nur auf einer Seite beobachtet werden.

Die operative Versorgung von Leistenbrüchen

Je nach Alter des Patienten, der Grösse der Hernie, dem Allgemeinzustand und dem kardiologischen Vorbefund wird ein Leistenbruch entweder offen oder laporoskopisch, also mit einem minimalinvasiven Eingriff, operiert.

Die offene Operation wird bevorzugt bei sehr grossen Brüchen eingesetzt. Das trifft auch zu, wenn die Brüche bei Männern bis in den Hodensack reichen oder eine kardiologische Vorerkrankung vorliegt. Auch bei einer Rezidivhernie wird in einer offenen Operation versorgt. Bei einer Rezidivhernie handelt es sich um eine bereits vorangegangenen, allerdings erfolglose Hernien-Verschlussoperation.

Eine laporoskopische Korrektur der Leistenhernie ist bei primär normalgrossen Leistenbrüchen die schonendere Therapie. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Schlüsselloch-Operation, die durch recht kleine Schnitte durchgeführt wird.

In der laporoskopischen Therapie wird von der Swiss1Chirurgie eine einzigartige Technik zum Einsatz gebracht. Am Oberrand des Bauchnabel wird ein kleiner Schnitt gesetzt. Durch diese Öffnung wird eine kleine Kamera hinter dem Bauchmuskel auf der rechten Seite eingeschoben. Durch das Eindrücken von CO2-Gas wird ein Raum zwischen Bauchfell und Bauchmuskel geschaffen. Auf diese Weise kann der Bauchraum in Richtung Leiste hervorragend eingesehen und chirurgisch bewertet werden.

Durch eine spezielle stumpfe Operationstechnik können Nerven, Gewebe und Gefässe gut geschont werden. Ist im Leistenbreich ausreichend Platz geschaffen worden, können die Organe wieder an ihren ursprünglichen Sitz eingeschoben werden.

Anschliessend werden die Netze zum Verschluss der Durchbrüche der Bauchwand eingebracht. Mit diesen Netzen werden die Öffnungen der Bauchwand zuverlässig und dauerhaft verschlossen. Bei den Netzen vertraut die Swiss1Chirurgie auf Produkte der Firma Bard, die bereits dreidimensional vorgeformt sind. Daher auch der Begriff 3-D-Netz-Therapie. Diese ultraleichten Netze werden in drei grössen angeboten, so dass praktisch alle Herniengrössen damit versorgt werden können.

Neben den Grössen klein, medium und gross sind die Netze auch für den linksseitigen oder rechtsseitigen Einsatz vorbereitet. Die Entscheidung, welche Grösse eingesetzt wird, liegt beim operierenden Chirurgen und richtet sich nach dern Grösse der Hernie und nach der Qualität des umgebenden Gewebes.

Die 3-D-Netze von Bard bestehen aus einem sehr leichten und nicht zersetzendem Polypropylen und werden bei kleinen bis mittelgrossen Hernien durch eine speziellen Adhäsionskleber an der Bauchwand fixiert. Dabei setzen alle Chirurgen der Swiss1Chirurgie die gleichen Techniken ein.

Lediglich bei grossen Hernien wird das Netz an der Bauchwand zusätzlich mit Polypropylen-Tackern fixiert, um ein Verrutschen zuverlässig auszuschliessen. Sowohl der Einsatz von Fibrinkleber als auch die Fixierung mit Polypropylen.Klammern ermöglichen recht schmerzarme Therapien.

Im normalen Heilungsverlauf wachsen die 3-D-Netze in das umgebende Gewebe ein, so dass ein langfristiger Verschluss der Hernie erreicht werden kann, ohne das es zu den bereits beschriebene Rezidivhernien kommt.

Nachoperative Hernien-Therapie

In aller Regel haben die Patienten für etwa ein bis zwei Tage nach dem operativen Eingriff leichte Schmerzen. Nach dieser Zeit können die Patienten meist bereits nach Hause entlassen werden. Schmerzmittel in Tablettenform erleichtern die Tage nach der Operation und werden individuell eingestellt.

Wichtig für die Patienten nach einer erfolgten Hernienoperation ist eine etwa dreiwöchige Schonphase. In dieser Zeit sollte auf Sport, körperliche Belastung, schweres Heben oder Strecken konsequent verzichtet werden.

Die Operationsschnitte auf der Haut werden mit selbstauflösendem Kleber oder Nähten verschlossen, so dass schon direkt nach der Operation eine normale Körperpflege und Hygiene möglich ist. Auch Duschen ist damit kein Problem. Auf das Baden und Schwimmen sollte jedoch für mindestens zwei Wochen verzichtet werden.

Wie hoch ist das Risiko, nach einer solchen Operation erneut eine gleichen Leistenbruch zu erleiden?

Diese Frage wird von vielen Patienten gestellt. Dank der eingesetzten modernen Operationstechniken und der Versorgung mit einem 3-D-Netz-Hernienverschluss ist das Risiko eines erneuten Leistenbruches an der operierten Position nahezu ausgeschlossen. Lediglich bei etwa einem Prozent der so versorgten Patienten kommt es erneut zu einem gleichliegenden Leistenbruch. Das bedeutet, dass 99 von 100 entsprechend therapierten Patienten symptom- und beschwerdefrei leben können. Damit ist die Erfolgsquote ausserordentlich hoch und das Risiko eines erneuten Leistenbruches minimal.

Sollten Sie bereits in einer anderen Praxis oder Klinik ausserhalb der Swiss1Chirurgie bei Leistenbruch versorgt worden sein und weiterhin an ziehenden oder stechenden Schmerzen leiden, empfehlen wir Ihnen eine Vorstellung in einer unserer Praxen. So können wir eine zweite fachliche Einschätzung Ihrer konkreten Situation abgeben. Die meisten operativ therapierten Hernien bedürfen jedoch keiner Nachkontrolle durch den Hausarzt oder Spezialisten.

So können Patienten nach etwa drei Wochen nach der Operation wieder normal belastet und in den meisten Fällen auch wieder vollumfänglich im Berufsleben eingesetzt werden.

Für weitere Fragen zu Leistenhernien und den therapeutischen Möglichkeiten dürfen Sie sich gern an die Spezialisten der Swiss1Chirurgie wenden. Dazu nutzen Sie die Kontaktmöglichkeiten unter www.swiss1chirurgie.ch oder rufen in einer unserer Praxen an.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dieser Podcast ist ein Teil der Podcast-Reihe von Helvetius.Life

Helvetius.Life ist das Magazin der Helvetius Holding AG.Hier vereinen die Swiss1Chirurgie, das Zentrum für bariatrische Chirurgie ZFBC, die Gastroenterologische Gruppenpraxis GGP und das Praxiszentrums Bern PZB ihre Kompetenzen und Leistungen im Sinne der Gesundheit unserer Patienten.

Mit Helvetius.Life informieren wir über spannende Themen aus den Fachbereichen der Kliniken und Praxen, geben Einblicke in die Arbeit der Spezialisten, zeigen Ihnen in Erfahrungsberichten von Patienten, was wir können und stellen neue Erkenntnisse, Therapien und wissenschaftliche Forschungsergebnisse vor.

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Hernien Podcast – Thema: Zwerchfellbrüche, Hiatoplastik und Fundopexie

Herzlich Willkommen im neuen Podcast der Swiss1Chirurgie. In diesem Podcast des Hernien-Zentrums der Swiss1Chirurgie befassen wir uns heute mit dem Thema Zwerchfellbrüche und deren Verschluss mittels einer Netzeinlage, Hiatoplastik oder Fondopexie.

Der Podcast wurde nach einer Idee und Textvorlage von Prof. Dr. Jörg Zehetner gesprochen. Jörg Zehetner ist unter anderem der Inhaber der Swiss1Chirurgie und Belegarzt an der Hirslanden Klinik Beau-Site.

Gedacht ist diese Podcast Serie als Patienteninformation für Betroffene und alle, die sich mit dem Thema Hernien, hier speziell Zwerchfellbrüche und deren Therapie mit Netzeinlage, Hiatoplastik und Fundopexie.

In vorangegangenen Podcasts haben wir uns bereits mit Leistenbrüchen und Bauchwandbrüchen befasst. Sollten Sie diese Podcasts bereits gehört haben, wissen Sie auch schon, was unter einem Bruch oder einer Hernie zu verstehen ist. Immer handelt es sich dabei um Brüche im Gewebe, durch das innere Organe ganz oder teilweise aus ihrer physiologisch korrekten Lage heraustreten. Das kann mit mehr oder weniger starken Schmerzen verbunden sein. Je nach konkretem Bruchgeschehen kann dabei die Blut- und Sauerstoffversorgung der betroffenen Organe beeinträchtigt oder vollständig unterbrochen sein, was unter ungünstigen Umständen zum Absterben der Organanteile im Bruchsack führen und Lebensgefahr bedeuten kann. Oftmals sind Hernien an der Körperoberfläche sichtbar oder durch erfahrene Chirurgen und Hausärzte recht einfach zu ertasten.

Anders ist das bei einem Zwerchfellbruch, der im medizinischen Sprachgebrauch als Hiatushernie oder als paraösophageale Hernie bezeichnet wird. Der Zwerchfellbruch ist von aussen weder sichtbar noch ertastbar.

Einfache Anatomie von Zwerchfell und Kardia

Wie bei anderen Hernien auch, ist der Zwerchfellbruch durch eine Gewebeschwäche, hier durch eine Schwäche am Übergang der Speiseröhre zwischen Brustraum und Bauchraum bedingt. An diesem Übergang bildet das Zwerchfell die Abgrenzung zwischen Thorax und Abdomen. Durch eine anatomisch normale Öffnung im Zwerchfell läuft die Speiseröhre. Diese Öffnung wird Hiatus genannt und bezeichnet die Zwerchfellmanschette oder den Zwerchfellschenkel als anatomischen Durchgang der Speiseröhre durch das Zwerchfell. Der Übergang von der Speiseröhre in den Magen wird als Kardia bezeichnet, medizinisch korrekt lautet hier die Bezeichnung Cardia ventriculi oder Pars cardiaca.

Die Kardia ist im eigentlichen Sinne nicht nur der Mageneingang sondern auch der Muskel, der das Aufstossen von Magensäure in die Speiseröhre oder den Rückfluss des Speisebreis aus dem Magen verhindert. Beim sauren Aufstossen von Magensäure sprechen wir vom Reflux. Ist die Kardia in ihrer Funktion als Ventil nicht ausreichend stabil, kann es zu wiederholten Refluxepisoden kommen, was durch den ständigen Angriff von Magensäure auf die Innenwand der Speiseröhre zu Speiseröhrenkrebs führen kann.

Diagnose Zwerchfellbruch

Als Zwerchfellbruch bezeichnen wir einen Zustand, bei dem das untere Ende der Speiseröhre, also die Kardia, durch die Öffnung im Zwerchfell nach oben in den Brustraum rutscht. Dadurch wird oftmals der obere Teil des Magens mit in den Thorax gezogen.

In den meisten Fällen liegen dann zwischen zwei und fünf Zentimeter des Magens im Brustraum. Da im Gegensatz zum Bauchraum im Brustraum ein leichter Unterdruck herrscht, werden durch den Zwerchfellbruch vermehrte Refluxepisoden mit den entsprechenden Beschwerden und möglichen Refluxerkrankungen bevorteilt. Das führt letztlich auch zu einer weiteren Schwächung des ohnehin schon insuffizienten Schliessmuskels am unteren Ende der Speiseröhre.

Eine besondere Form des Zwerchfellbruchs liegt vor, wenn der untere Teil der Speiseröhre zwar im Bauchraum bleibt, aber Anteile des oberen Magens in den Brustraum drücken. Diese Form des Zwerchfellbruchs ist die paraösophageale Hernie. In den meisten Fällen wird jedoch eine Mischform von axialer und paraösophagealer Hernie beobachtet.

Bei Patienten mit chronischen Refluxbeschwerden, also ständigem saurem Aufstossen, wird oftmals ein Zwerchfellbruch diagnostiziert, der als eigentliche Ursache für die Refluxbeschwerden identifiziert werden kann.

Ein Gastroenterologe kann im Verlauf einer Magenspiegelung den Zwerchfellbruch als solchen erkennen und in etwa definieren, wie gross die Hiatushernie ist. Darüber hinaus kann der Gastroenterologe auch einschätzen, ob die axiale Zwerchfell-Hernie reponierbar ist, die durch den Bruch gedrängten Orange also wieder an ihre anatomisch korrekte Position zurückgeschoben werden können.

Ein Kontrastmittel-Schluckröntgen kann das Phänomen des Zwerchfellbruchs noch besser visualisieren und gehört in den bildgebenden Techniken zu den bevorzugten Methoden. Dabei nimmt der Patient stehend in kleinen Schlucken Kontrastmittel zu sich, wodurch sich die Bewegung und Funktion der Speiseröhre nachvollziehen lässt. Dabei kann auch sichtbar gemacht werden, wo sich der Zwerchfellbogen in unterschiedlichen Haltungen, also beispielsweise beim Stehen und beim Liegen, befindet. Bei diesen diagnostischen Methoden lassen sich auch axiale Gleithernien gut erkennen. Im konkreten Bild kann das so aussehen, dass im Stehen der Magen den Zwerchfellbruch nach unten zieht, im Liegen der Zwerchfellbruch jedoch in einer Schluckansicht erkennbar wird.

Oftmals ist der medizinische Sprachgebrauch hier etwas verwirrend. Besonders in der Definition von Zwerchfell-Lücke als Durchgang der Speiseröhre in den Bauchraum und des eigentlichen Zwerchfellbruchs entstehen oftmals Missverständnisse, was die Grösse des Bruches selbst betrifft. Andere Untersuchungen messen die Distanz zwischen Zwerchfelldurchgang und Mageneingang, um die Grösse des Bruches zu bestimmen.

Eine weitere mögliche Untersuchung ist eine Druckmessung in der Speiseröhre, die auch als Manometrie oder als ösophageale Manometrie bezeichnet wird. Dabei wird dem Patienten eine dünne Sonde mit mehreren Drucksensoren durch die Nase in die Speiseröhre bis in den Magen geschoben. Dem Patienten wird in kleine Schlucken Wasser verabreicht und die Bewegung der Speiseröhre wird durch die hochempfindlichen Drucksensoren sehr genau erfasst. Ist der Schluckakt als solcher völlig normal und kraftvoll spricht man von einer normalen Speiseröhrenfunktion. -je nachdem wie viele der verabreichten Schlucke völlig normal ablaufen, kann die Funktionalität der Speiseröhre normal, geschwächt und stark geschwächt sein. Speziell für die Chirurgen ist eine klare Aussage über die Effektivität oder Ineffektivität der Speiseröhrenfunktion entscheidend für die Wahl der am besten geeigneten Operationsmethoden.

Medizinische Versorgung von Zwerchfellbrüchen

Die meisten Zwerchfellbrüche werden von den Patienten selbst gar nicht bemerkt. Dann ist eine therapeutische Behandlung in aller Regel auch nicht erforderlich. Oftmals wird eine Hiatushernie erst im Zusammenhang mit Refluxbeschwerden diagnostiziert, muss aber nicht immer zwingend chirurgisch versorgt werden.

Wann ist eine operative Behandlung einer Zwerchfellhernie erforderlich?

Ein Zwerchfellbruch als Zufallsbefund bei Patienten ohne Refluxbeschwerden in der Grösse von ein bis drei Zentimetern muss nicht operativ behandelt werden. Hat der Patient jedoch Refluxbeschwerden wird ein vorhandener Zwerchfellbruch immer im Zuge einer Refluxoperation mit korrigiert. Wann eine Refluxoperation sinnvoll und erforderlich ist erfahren Sie im Informationsmaterial der Swiss1Chirurgie auf der Webseite www.swiss1chirurgie.ch. Auch im Rahmen einer Vorstellung in einer Praxis der Swiss1Chirurgie in Bern, Brig oder Solothurn kann die Erforderlichkeit einer Refluxoperation abgeklärt werden.

Zu bemerken ist, dass Reflux auch medikamentös behandelt werden kann, wobei jedoch immer nur auf die Symptome aber nicht auf die Ursachen eingewirkt wird. Sollten trotz der Einnahme von Reflux-Medikamenten Entzündungen der Speiseröhre festgestellt werden oder die Beschwerden mit saurem Aufstossen nicht abklingen, ist eine Abklärung durch einen fachversierten Chirurgen der Swiss1Chirurgie oder der Gastroenterologischen Gruppenpraxis GGP in Bern empfehlenswert.

Eine minimalinvasive, so genannte laparoskopische Operation, als Refluxoperation oder wenn zutreffend als Hiatushernien-Operation kann dann die passende Therapie sein.

Bei Zwerchfellbrüchen von vier bis sieben Zentimetern Grösse wird eine operative Korrektur des Zwerchfelldurchgangs mittels Netzeinlage die praktikable und beste Lösung sein. Eingesetzt werden kann hier je nach Befund ein langsam oder schnell absorbierbares Netz. Möglich ist auch die Platzierung eines permanenten Netzes, dass den Hiatus dauerhaft korrekt schliesst. Dabei haben permanente Netze in der Hiatus-Chirurgie nur in absoluten Ausnahmefällen eine Berechtigung, da solche Netze zu Gewebeverwachsungen oder Verklebungen führen können, die die Funktionalität des Zwerchflls beziehungsweise des Zwerchfelldurchganges beeinträchtigen können.

Auch bei der Versorgung grösserer Zwerchfellbrüche vertrauen die Experten der Swiss1Chirurgie auf die Netze der Firma Bard. Als eine von wenigen Kliniken in der Schweiz kann die Swiss1Chirurgie über langsam resorbierbare Netze verfügen, die für eine Dauer von zehn bis 18 Monaten den Hiatus verstärken und damit die Zwerchfellhernie sicher verschliessen. In dieser Zeit kann sich das Gewebe durch eine Narbenplatte selbst komplett ersetzen. Ein Wiederauftreten des Zwerchfellbruches tritt dann nur noch sehr selten auf.

Bei einer Herniengrösse ab sieben Zentimetern Grösse ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Zwerchfellbruches, also einer Rezidivhernie, mit über zehn Prozent relativ hoch. Deshalb legt die Swiss1Chirurgie einen sehr grossen Wert auf eine gut strukturierte und turnusmässige Nachkontrolle der Patienten nach Operation eines Zwerchfellbruches. Schon bei kleineren wiederauftretenden Bruchenwerden dann wieder die erforderlichen Korrekturen vorgenommen, um einen grösseren Hiatus-Bruch zu vermeiden.

Sollte bei Ihnen bereits eine operative Korrektur eines Hiatus-Bruches oder eines paraösophagealen Bruches vorgenommen worden und Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, dürfen Sie sich gern in einer Praxis der Swiss1Chirurgie in Bern, Brig oder Solothurn vorstellen. Unsere Experten nehmen Ihre Beschwerden ernst und nehmen gemeinsam mit Ihnen die ersten Abklärungen zur Weiterbehandlung vor.

Für weitere Fragen zu Zwerchfellbrüchen allgemein und den therapeutischen Möglichkeiten und Operationsmethoden dürfen Sie sich gern an die Spezialisten der Swiss1Chirurgie wenden. Darüber hinaus stellen wir auf unserer Webseite www.swiss1chirurgie.ch weiteres Informationsmaterial zur Verfügung. Weiterhin nutzen Sie die Kontaktmöglichkeiten unter www.swiss1chirurgie.ch oder rufen in einer unserer Praxen an.

Vielen Dank für Ihr Interesse und für Ihre Aufmerksamkeit!

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Helvetius.Life ist die Hauszeitung der Helvetius Holding AG.Hier vereinen die Swiss1Chirurgie, das Zentrum für bariatrische Chirurgie ZFBC, die Gastroenterologische Gruppenpraxis GGP und das Praxiszentrums Bern PZBE ihre Kompetenzen und Leistungen im Sinne der Gesundheit unserer Patienten.

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